Die Stadt Siegen setzt fortan auf gendergerechte Sprache. Sehr gut, findet Florian Adam – und möchte skeptische Menschen zur Offenheit ermuntern.

Menschen, die gegen gendergerechte Sprache sind, sage ich gerne Folgendes: Nachdem es Hunderte von Jahren anders herum war, könnten wir doch festlegen, dass wir ab sofort von allem nur noch die weibliche Form verwenden und dass Männer sich dann einfach mitangesprochen fühlen sollen. Ich würde wetten: Männer würden dagegen Sturm laufen, nach kürzester Zeit wäre das wieder rückgängig gemacht. Wieso Frauen aber das umgekehrte Vorgehen hinnehmen sollen, konnte mir noch nie jemand plausibel beantworten. Das Argument „das haben wir schon immer so gemacht“ zieht da nun wirklich nicht; mit dieser Begründung hätte sich nie etwas auf der Welt zum Positiven verändert.

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Sprache schafft Bilder, Sprache schafft Bewusstsein. Die Aufregung, mit der viele Kritikerinnen und Kritiker gegen eine Sprache wettern, die fair alle Geschlechter berücksichtigt, ist auch deshalb so unverständlich, weil der Aufwand so gering ist. Wir erfinden unsere Sprache ja nicht neu. Wir wenden nur ihre großartigen Möglichkeiten an. Das erfordert etwas Umgewöhnung, zugegeben – aber es ist keine Kernphysik. Dafür gibt es viel zu gewinnen: Eine Sprache, die Menschen von frühester Kindheit an deutlich macht, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht gleichwertig sind und folglich in der Sprache berücksichtigt werden, anstatt einfach nur das Label „männlich“ zum Maßstab aller Dinge zu machen.

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