Geisweid. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe kürt den Dr.-Dudziak-Park im Geisweider Wenscht nach der umfassenden Sanierung zum Denkmal des Monats Mai.
Der Dr.-Dudziak-Park im Wenscht ist Denkmal des Monats Mai. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) „die gelungene Sanierung des Gartendenkmals, die im Sommer 2020 nach vierjähriger Arbeit abgeschlossen wurde“, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist.
„Obwohl der in der Nachkriegszeit entstandene Park noch vergleichsweise jung ist, hatte er schon große Substanzverluste erlitten“, erläutert LWL-Gartendenkmalpfleger Marcus Weiß. „Umso mehr ist es zu begrüßen, wenn sich Denkmaleigentümer für die Bewahrung und Restaurierung von Grünräumen dieser Zeit einsetzen.“ Der Park wurde ab 1953 als Teil der Gartenstadt Wenscht angelegt und 1996 posthum nach Dr. Erich Dudziak, erster Arbeitsdirektor der Geisweider Stahlwerke, benannt, auf dessen Initiative das Konzept maßgeblich zurückgeht.
Siegen: Dr.-Dudziak-Park im Geisweider Wenscht ist eine sehr besondere Grünanlage
Ein Quellbach mündet am südlichen Ende in den Schwanenteich, an dessen Staumauer lädt ein Platz zum Verweilen ein. „Zeittypische Gestaltungselemente wie die geschwungene Natursteinmauer mit Banknischen, ein Brunnenbecken mit Bronzeplastik, Bodenbeläge aus polygonalen Sandsteinplatten sowie kunsthandwerklich gearbeitete Metallgitter zeigen den hohen Anspruch, mit dem damals geplant wurde“, betont Marcus Weiß.
Dr.-Dudziak-Park im Wenscht- Sanierung ist abgeschlossen
Dabei bringt die Instandhaltung des seit 2011 denkmalgeschützten Parks einige Herausforderungen mit sich. „Die Pflege der bewaldeten Hangbereiche war seit jeher schwierig und unterblieb zeitweise“, sagt der LWL-Experte. Durch Wildwuchs seien Gartenräume und Sichtbeziehungen verloren gegangen, die künstlichen Gewässerflächen verlandeten zusehends. Auch zunehmender Vandalismus hinterließ seine Spuren an Bänken, Geländern und den diversen über das Areal verteilten Kunstwerken.
Schwanenteich ist ein prägendes Element des Dr.-Dudziak-Parks im Geisweider Wenscht
Den Wendepunkt stellte ein Freiraumkonzept von 2010 dar, das geeignete Maßnahmen für eine denkmalgerechte Restaurierung und Instandsetzung lieferte. Ab 2017 begann die Umsetzung mithilfe städtischer Haushaltsmittel und einer Förderung seitens des Landes Nordrhein-Westfalen. „So hat die Stadt den Verfall gestoppt und die gestalterischen sowie räumlichen Qualitäten der Anlage wieder herausgearbeitet“, sagt Marcus Weiß und lobt die enge Zusammenarbeit der Beteiligten: „Die gute Kooperation zwischen der Stadt, der LWL-Denkmalpflege sowie dem Planungsbüro hat es ermöglicht, alle Maßnahmen auf einem hohen fachlichen Niveau zu realisieren. Gartenarchäologische Grabungen lieferten Erkenntnisse zum Materialaufbau und Verlauf der Wege, restauratorische Voruntersuchungen ermöglichten die denkmalgerechte Sanierung historischer Gitterelemente.“
„Heilsamer Einfluss“
Großzügige, öffentlich nutzbare Grünflächen sollten den Menschen in der neuen Siedlung den „heilsamen Einfluss der Natur und das Teilhaben an dem Wachsen und Blühen der Pflanzen und Bäume“ ermöglichen, sagte Dr.-Erich-Dudziak über den Park im Wenscht.
Ziel war es, „gesundes Wohnen durch Auflockerung, Gliederung und starke Durchgrünung der Baugebiete“ zu erzielen.
Geplant wurde die Grünanlage von den Landschaftsarchitekten Volke und Becker in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Siedlerbund.
Wildwuchs wurde ausgelichtet, zahlreiche Bäume nachgepflanzt, die Gewässer vom Schlamm befreit und das Wegenetz barrierefrei instandgesetzt. Besonders freut den Gartendenkmalpfleger die Restaurierung des Platzes am Schwanenteich. Hier können Besucherinnen und Besucher „heute wieder auf einem Natursteinplattenbelag nach historischem Vorbild flanieren und originalgetreu gestaltete Maueraufsatzleuchten bewundern“. Die Gitterelemente von Bogenbrücke und Teichgeländer haben Auszubildende der Deutschen Edelstahlwerke Siegen, dem Nachfolger der Stahlwerke Südwestfalen, behutsam restauriert.
„Heute sind die Ideen und Qualitäten seiner Entstehungszeit im Dr.-Dudziak-Park wieder sicht- und spürbar“, resümiert der Fachmann. „Erneut ist das Gartenkunstwerk der grüne Lebensmittelpunkt der Vorderen Wenscht.“
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