Siegen. Ab 26. April wird die Stadt Siegen zwei Freibäder und ein Hallenbad öffnen können, um die Wirksamkeit von Schutzkonzepten nachzuweisen.
Die Stadt Siegen kann sich in den Kreis der „Modellregionen“ einreihen, in denen testweise Öffnungen von Corona-Einschränkungen zugelassen werden. Ursprünglich hatten Kreis Siegen-Wittgenstein und Stadt Siegen gemeinsam einen großflächigen Öffnungsversuch unternehmen wollen, der auch Kultur, Handel und Gastronomie umfasst hätte. Landrat Andreas Müller hatte dieses Unternehmen dann aber als aussichtslos aufgegeben, als für die Vorlage eines Konzepts eine Frist von nur 24 Stunden gesetzt wurde. „Das wäre in der Zeit nicht machbar gewesen“, bestätigt Siegens Bürgermeister Steffen Mues im Gespräch mit dieser Zeitung.
Bewährtes Konzept aus dem Vorjahr
„Wir haben uns dann noch einmal in der Verwaltung zusammengesetzt“, berichtet Mues – schließlich habe Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart ausdrücklich auch „Teilkonzepte“ angefordert. Und das habe für die städtischen Bäder „in der Schublade“ gelegen: „Wir hatten für das letzte Jahr ein ziemlich gutes System entwickelt.“ Mit Online-Vorabbuchung und Hygienekonzepten habe Siegen als erste Kommune in NRW die Freibäder wieder öffnen können. Und so wird es womöglich auch in diesem Jahr sein: im Rahmen der „Modellregion“, zusätzlich nun auch mit Schnelltests. „Das Konzept ist nicht fertig“, betont Steffen Mues, an den Details werde nun gearbeitet.
Unklar ist, wie niedrig die Inzidenz sein muss
Siegen gehört zu der zweiten Projektgruppe, die – unter Aufsicht des Robert-Koch-Instituts – ab 26. April starten soll, „wenn die Inzidenzlage es zulässt“, wie der Bürgermeister erfahren hat – „vielleicht aber auch, wenn die Inzidenz nicht ganz so optimal ist“. Der Minister habe die 100er-Inzidenz als Marke genannt, „das habe ich aber nicht verstanden“, sagt Mues: Schließlich gehe es in dem Modellregionen-Versuch doch gerade um Öffnungen im „Notbremsen“-Bereich über 100. Im Siegener Stadtgebiet liegt die Inzidenz derzeit bei 220, „seit einer Woche steil sinkend“, stellt Steffen Mues fest: „Wir waren schon über 300.“ Die Zusage aus Düsseldorf sei am Freitag „schon ein bisschen unerwartet“ gekommen, räumt der Bürgermeister ein. Jetzt geht die Verwaltung an die Arbeit: Zwei Freibäder und ein Hallenbad werden rechtzeitig startklar sein.
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