Siegen/Köln. Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen 73 Beschuldigte ins Visier. Durchsuchungen in NRW – auch in Siegen.

Ermittler haben in Nordrhein-Westfalen Räumlichkeiten von 73 Beschuldigten wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie durchsucht – auch in Siegen.

Der landesweite Einsatz war bereits am Donnerstag, 25. Februar, angelaufen, wie die Staatsanwaltschaft in Köln am Montag, 8. März, mitteilte. Mittlerweile sei er beendet. 54 Objekte seien durchsucht und bislang 440 Datenträger sichergestellt worden. Einzelne Beschuldigte hätten sich bereits geständig eingelassen. Haftbefehle wurden nicht vollstreckt.

Ermittlungen auch in Aachen und Bonn

„Die Durchsuchungsmaßnahmen richten sich sämtlich gegen Beschuldigte, die sich bzw. anderen vor allem über soziale Netzwerke kinderpornografische Inhalte verschafft haben sollen“, erklärten die Ermittler. Durchsuchungen gab es außer in Siegen auch etwa in Aachen, Bochum, Bonn, Castrop-Rauxel, Dortmund, Düsseldorf, Eschweiler, Herzogenrath, Höxter, Köln, Krefeld, Leichlingen, Monheim am Rhein und Wuppertal. Veranlasst hatte sie die in Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW).

Ausgangspunkt für das Vorgehen waren nach Angaben der Ermittler überwiegend Informationen des US-Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC). Die Organisation nimmt Hinweise zu Straftaten gegen Kinder entgegen und leitet sie an die zuständigen Behörden weiter.

Missbrauchskomplexe in NRW

Die Ermittlungsgruppe „Berg“ aus Köln und die Ermittlungskommission „Rose“ aus Münster standen demnach nicht im Hintergrund. Beide Einheiten sind damit beschäftigt, große Missbrauchskomplexe in NRW aufzuklären: Bergisch Gladbach und Münster. Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen Jahren von mehreren Missbrauchsfällen erschüttert worden. (dpa)