Siegen. Das Rathaus Weidenau ist sanierungsreif, die FDP will Alternativen prüfen lassen – darunter auch den Umzug zur Polizei.
Die FDP-Fraktion hat das Grundstück des ehemaligen Hotels Klein an der Ecke Koblenzer Straße/Kirchweg in den Blick genommen. Dort, so geht es aus einem Antrag zur Ratssitzung am Mittwoch, 3. März, hervor, könnte ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden: entweder für das Jugendamt oder als Ersatz für das Rathaus Weidenau.
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Entscheidung über Polizei frühestens im Herbst
Anlass des Antrags, verschiedene Varianten zu untersuchen, ist der sanierungsbedürftige Zustand des Weidenauer Rathauses. Die eine ist der Umzug des Jugendamtes, die andere der Umzug der kompletten Dezernate von Kämmerer Wolfgang Cavelius und Sozialdezernent André Schmidt. Bei beiden Varianten spielen weitere Akteure mit.
Die Polizei: Die Kreispolizeibehörde, gerade einmal 200 Meter vom Rathaus entfernt ebenfalls an der Weidenauer Straße angesiedelt, will ausziehen – der Platz reicht nicht mehr. Derzeit läuft ein Vergabeverfahren, an dem sich Investoren mit Standortvorschlägen beteiligen. Frühestens im Oktober wird mit einem Ergebnis gerechnet, wegen Corona könnte sich die Dauer des Verfahrens in die Länge ziehen. Wird das Polizeigebäude frei, könnte dort die Stadt einziehen. „Im Mittelpunkt“, so die FDP-Fraktion, solle die Frage „der künftigen Nutzung oder Nicht-Nutzung des abgängigen Rathauses Weidenau“ stehen.
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Der Kreis: Die räumliche Zusammenlegung der Jugendämter von Stadt Siegen und Kreis Siegen-Wittgenstein ist kein neues Thema. Derzeit plant der Kreis einen Campus am jetzigen Kreishaus-Standort, ein neues Verwaltungsgebäude vor allem für Kfz-Zulassungsstelle und Jugendamt würde an der St. Johann-Straße errichtet werden, zur Leimbachstraße hin mit angegliedertem Parkhaus. im Vorfeld hatte der Kreis Alternativen untersucht und verworfen: darunter auch einen Neubau neben dem Hotel Klein und die Anmietung des ehemaligen Landesbehördenhauses. Die FDP regt an zu prüfen,„ob mit dem Kreis gemeinsame intelligente und effiziente Arbeitsmodelle entwickelt und ob weitere städtische Angebote an diesem Standort vorgehalten werden können“.
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Josef Beuys besucht 1980 Hausbesetzer
Die Stadt Siegen hatte sich das Hotel Klein zuletzt angeschaut, als sie einen Bauplatz für ein neues Feuerwehrgerätehaus Hammerhütte suchte – das Grundstück erwies sich als nicht groß genug. Das Gebäude, das zum Teil der Stadt gehört, hat Stadtgeschichte geschrieben. Der Aktionskünstler Joseph Beuys hat sich dort im Bundestagswahlkampf 1980 an einer Wand verewigt, als er die jungen Leute besuchte, die als Protest gegen den Bau der HTS das Haus besetzt hatten; damals sollte es der Anschlussstelle Hammerhütte weichen.
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