Die Zahlen im Siegener Haushalt sind kaum der Rede wert, findet Steffen Schwab. Wichtig ist etwas anderes.

In Siegen nichts Neues – und das ist auch gut so. Der Haushalt der Stadt setzt die eingeschlagenen Linien der Stadterneuerung, der Stärkung von Jugend und Familien und des Klimaschutzes fort. Für eine Kursänderung oder für neue Projekte, wie sie die neue Ratsmehrheit womöglich veranlassen könnte, ist jetzt nicht die Zeit. Dazu fehlt einfach der Raum für die politische Diskussion in Zeiten von Corona – diese Haushaltsberatungen werden vermutlich im Eilverfahren abgewickelt, so wie in anderen Kommunen, wo Reden einfach nur ungehalten zu Protokoll gegeben werden.

Die Restlaufzeit dieses Haushalts, der wohl erst kurz vor Sommer in Kraft tritt, ist zudem kurz und lohnt auch deshalb nicht mehr allzu viel Zuwendung. Siegen kann froh sein, die wichtigen Weichen für die nächsten Jahre rechtzeitig vor der Pandemie gestellt zu haben.

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Die Zahlen selbst sind kaum der Rede wert: Was die Buchführung betrifft, ein Gebäude aus Fiktionen mit nicht vorhandenem Geld und Spekulationen über die Folgen von Corona, das vor allem der Erfüllung gesetzlicher Normen gilt und die beruhigende Illusion bedient, alles nehme seinen normalen Lauf. Hier spielt Geld tatsächlich keine Rolle.

Was die Investitionen angeht, ist der Haushalt aber ein sehr reales Werk, das zur Folge hat, dass mit jedem vollendeten Bauauftrag das Kapital der Stadt gemehrt wird. So wird ein Vermögen geschaffen, das Siegen in eine solide Zukunft führen kann.

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