Siegen. Die Lieferprobleme des Biontech-Impfstoffs betreffen die Siegener Krankenhäuser in unterschiedlichem Ausmaß. Grund: Unterschiedliche Impfkonzepte

Der Start des Impfzentrums wird um eine Woche verschoben und auch für die Krankenhaus-Beschäftigten gibt es einen sofortigen Impfstopp. Der Erlass des Landes NRW von Dienstagabend, 19. Januar, betrifft die Siegener Kliniken im unterschiedlichen Ausmaß: Die Diakonie hatte von vornherein für Montag und Dienstag größere Mengen Vakzin bestellt, die auch geliefert wurden - genauso wie kleinere Mengen für die anderen Häuser. Die hatten die Impfungen auf mehr Tage verteilt.

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Vergangene Woche seien alle Krankenhäuser vom Kreis angefragt worden, wie viel Impfstoff sie benötigen würden, so Torsten Manges, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Das Verfahren ist das selbe wie auch bei den Alten- und Pflegeeinrichtungen. Von Seiten des Landes habe es zu diesem Zeitpunkt noch keine Begrenzungen gegeben, "sie konnten so viel bestellen, wie sie benötigten", so Manges. Das habe man ans Land weitergeleitet.

Diakonie-Klinikum Siegen impft Personal in einem Rutsch

Die für Montag und Dienstag bestellten Mengen seien wie geplant geliefert worden. Dienstagabend wurde dann bekannt, dass es Engpässe beim Hersteller Biontech gibt. Die Vamed-Klinik in Bad Berleburg etwa wollte am Mittwoch mit dem Impfen des Personals beginnen - das Krankenhaus ging leer aus. Das St.-Marien-Krankenhaus Siegen hatte Anfang der Woche mit der Impfung begonnen und ein eigenes kleines Impfzentrum im Haus eingerichtet (wir berichteten), das Prozedere sollte im laufenden Betrieb in den nächsten Tagen fortgesetzt werden.

Die Diakonie hatte für das Klinikum Jung-Stilling ein anderes Konzept: Dort sollten gewissermaßen in einem Rutsch alle Beschäftigten durchgeimpft werden, dazu hatte die Diakonie beim Kreis angefragt, ob man das Impfzentrum in Eiserfeld nutzen könne. "Die Diakonie hat nicht auf Kosten anderer Impfstoff erhalten", stellt Torsten Manges klar - wie alle anderen auch habe die die für Montag und Dienstag bestellten Impfstoffmengen erhalten. Dass jetzt zunächst kein Impfstoff mehr zur Verfügung steht, liege an den unterschiedlichen Impfkonzepten.

Impfstopp war für Kreis und Krankenhäuser in Siegen nicht vorhersehbar

Anteilsmäßig habe das Diakonie-Klinikum zudem mehr Beschäftigte, die in die höchste Impfkategorie fallen - etwa durch einen Schwerpunkt des Jung-Stilling im Bereich Kindermedizin. "Es konnte niemand ahnen, dass das Land den Hahn zudreht", betont der Kreis-Pressesprecher.

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Erstimpfungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen können daher zunächst nicht weiter durchgeführt werden, der verfügbare knappere Impfstoff werde laut Landesregierung nun zunächst dazu verwendet, die vorgeschriebene und geplante zweite Impfung vorzunehmen. Ab 1. Februar soll regulär weitergeimpft werden, der Start des Impfzentrums ist dann für Montag, 8. Februar vorgesehen. Die Terminvergabe soll wie geplant am 25. Januar anlaufen via www.116117.de sowie per Telefon unter der Rufnummer 116117.