Geisweid. Angst vor dem Corona-Test? Wir waren im neuen Schnelltestzentrum im Split-Club in Geisweid und haben den Test gemacht.

Eigentlich ist der Split-Club im SI-Haus in Geisweid ein Ort an dem viel gefeiert wird. Wenn sich eine Schlange vor der Tür bildet, dann nur, weil die Gäste sich auf einen schönen und ausgelassenen Abend mit ihren Freunden freuen. In der Corona-Pandemie ist das nicht möglich. Der Club musste schon im März 2020 schließen, keine Partys, keine Schlange. Seit Montag, 11. Januar, warten aber wieder Menschen vor den Club-Türen: Sie wollen sich auf das Coronavirus testen lassen.

Eintägige Schulung für Siegener Testpersonal

Im Split-Club kann man sich innerhalb von ein paar Minuten auf Corona testen lassen. Vor dem Club sind große Schilder aufgestellt. Medicare ist der Betreiber des Schnelltestzentrums, deutschlandweit sind es inzwischen 25. Marc Schurath und Aslan Yunus aus Köln haben sich mit Medicare und Club-Betreiber Mario Lovric zusammengetan. "Für mich ist es schön, dass ich meine Location für einen guten Zweck bereitstellen kann", sagt Mario Lovric. Durch die Einnahmen kann er seine Miete und Angestellte bezahlen. Ein paar seiner Mitarbeiter haben in einer eintägigen Schulung bei einer Ärztin gelernt, wie man einen Abstrich aus Rachen und Nase nimmt.

"Das System mit der Einbahnstraße ist wirklich gut überlegt, so entstehen keine unnötigen Kontakte zwischen Kunden", sagt Marc Schurath. Kunden können online einen Termin auswählen, damit keine langen Schlangen vor dem Testzentrum entstehen. Es ist aber auch möglich, spontan vorbeizukommen. "Wir können am Tag, rein theoretisch, um die 400 Leute testen", sagt Aslan Yunus. Es kann online auch direkt bezahlt werden, das würde den Aufenthalt im Gebäude nochmal verkürzen, erklärt Marc Schurath. Das Testzentrum bietet auch an, zu Firmen zu kommen, um dort Mitarbeiter zu testen. Außerdem ist immer mittwochs ein Arzt im Testzentrum, um den nochmal sichereren PCR-Test durchzuführen.

So läuft der Test im Siegener Schnelltestzentrum ab

Vor Ort gehe ich über einen roten Teppich zur Anmeldung an die Garderobe des Split-Clubs, muss mit dem Smartphone einen QR-Code scannen und meinen Personalausweis vorzeigen. Ein Antigen-Test kostet 39,90 Euro. An der Anmeldung gibt es dann einen zweiten QR-Code, der kommt aber erst später zum Einsatz. Dort wartet Alexander (Name geändert) auf mich.

Er organisiert eigentlich Veranstaltungen im Split-Club, jetzt trägt er einen Schutzanzug bietet mir freundlich und mit ruhiger Stimme den einzigen Sitzplatz in der Kabine an. "Die Schulung war sehr intensiv, ich habe viel gelernt. Ich habe befürchtet, dass mehr Leute Angst vor dem Test haben, aber das ist gar nicht so", sagt er.

Testergebnisse in 15 Minuten

Schon geht es los, Alexander schiebt das Test-Stäbchen in meinen Mund, bis zum Anschlag - unangenehm, aber schnell vorbei. Das war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Dann kommt die Nase dran: "Wir gehen hier auf Nummer sicher und testen deshalb in Rachen und Nase", sagt der Tester. "Wo will er denn hin", denke ich, als er das Stäbchen in meine Nase schiebt. Es kribbelt und für einen Moment denke ich, dass er mein Hirn berührt hat. Und dann ist auch dieser Abstrich schon geschafft.

Nach 15 Minuten erhalte ich eine Mail mit meinem Testergebnis, dafür ist dann der zweite QR-Code gedacht. Den muss ich erneut scannen und schon gibt es ein Zertifikat im pdf-Format. Wenn das Ergebnis dann positiv ausfällt, muss ich einen Arzt kontaktieren. Das Testzentrum leitet positive Ergebnisse an das Gesundheitsamt der Stadt Siegen weiter. Irgendwie schon ein bisschen spannend. Ich scanne den Code ab - negativ. Darüber freue ich mich dann tatsächlich mehr als erwartet.

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