Netphen. Die Tafel in Netphen hat für dieses Jahr bereits geschlossen. Das nahmen die Malteser zum Anlass für eine besondere Weihnachtsaktion.
200 warme Mahlzeiten verteilen die Malteser in Netphen am Tag vor Heiligabend – kostenlos. „Wir haben eine Spende bekommen, die uns erlaubt, die Essen umsonst rauszugeben“, sagt der Stadtbeauftrage Volker Flor. Dazu gibt es weitere Geschenke: Ein paar Vorräte, Spielzeug für die Kinder und ein Friedenslicht.
Malteser unterstützen Tafel in der Coronakrise
Die Aktion führten die Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen der Malteser gemeinsam durch. Neun Helferinnen und Helfer standen ab 11 Uhr an der Dienststelle Südwestfalen, An der Netphe 6, bereit. Wer es nicht dorthin schaffte, konnte sich vorher melden und sich das Essen von den Maltesern liefern lassen.
Zur Auswahl standen Pute, Rind oder auch eine vegetarische Variante. Wegen Corona konnten die Speisen zwar nicht vor Ort verzehrt werden, aber sie waren bereits warm und so verpackt, dass sie es auch mindestens 45 Minuten bleiben würden, erklärt Volker Flor. Zur Not könne das Essen aber auch noch einmal in der Mikrowelle erhitzt werden.
In der Coronakrise wurde in Netphen eine Tafel in der Georg-Heimann-Halle eingerichtet, seit Herbst unterstützt der Menüservice der Malteser dieses Projekt und bietet einmal wöchentlich eine warme Mahlzeit. Die Tafel schloss bereits in der vergangenen Woche, deshalb wollten sich die Malteser vor Weihnachten noch einmal etwas einfallen lassen.
Menüpaten in Netphen gesucht
Die Mittel für die Aktion stellte die Malteser Diözese bereit. Das Kinderspielzeug steuerte die Sparkasse bei, Fressnapf legte noch etwas für das tierische Wohl obendrauf. Die Idee mit dem Friedenslicht kam Volker Flor erst am Abend vor der Essensausgabe. Er rief Karl-Heinz Richter an, als Geschäftsführer der Psycho-Soziale-Unterstützung im Kreis Siegen-Wittgenstein seit über einer Woche das Friedenslicht aus Bethlehem im Kreisgebiet weitergibt.
Im kommenden Jahr hofft Flor, das Angebot zu einer richtigen Weihnachtsfeier auszudehnen. Mit Keksen und Waffeln – „und hoffentlich ohne Corona“. Für das gesamte Jahr möchten die Malteser versuchen, einen dauerhaften Lieferservice mit kostenlosen Mahlzeiten für Bedürftige einzurichten, die über Spenden refinanziert werden soll. Wer eine sogenannte Menüpatenschaft übernehmen will, kann sich unter bei Maria Patitucci unter 02738 30789 22 melden.
Zunächst ist Volker Flor froh, dass die spontane Essensausgabe gut ankam. Schon kurz nach Start waren viele Leute gekommen. „Wir hätten auch noch mehr“, sagt Volker Flor in Hinblick auf den Fall, dass mehr als 200 Menschen das Angebot wahrnehmen möchten. Eine Kontrolle oder ähnliches gibt es nicht, nur die Kontaktdaten werden wegen Corona festgehalten. Essen gibt es für alle, „wir schicken keinen weg ohne