Kreuztal. Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD warnt: Stahl-Sparte ist „grundlegend gefährdet“
Die SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) fordert die Beteiligung des Landes NRW an Thyssenkrupp, „um die Arbeitsplätze dauerhaft abzusichern und der wichtigen Zukunftsbranche Perspektiven zu ermöglichen“. Die Zukunft der knapp 1060 Beschäftigten in Eichen und Ferndorf sei weiterhin ungewiss,. sagt AfA-Kreisvorsitzender Peter Müller, der auch Ratsmitglied in Kreuztal ist.
In der Bilanzpressekonferenz im November hatte der Konzern dargelegt, wie stark die Corona-Krise die ohnehin schwierige Lage des Unternehmens weiter verschlechtert hat. Es drohe der Ausverkauf der Stahlsparte von ThyssenKrupp. Müller: „Stahl ist ein elementarer Werkstoff für die Automobilindustrie, Windräder, Schienenwege und klimafreundliche Gebäude – kurzum: Stahl ist Zukunft“. Um die Grundlage für eine klimaneutrale Wirtschaft im 21. Jahrhundert zu schaffen, sei man auf das hoch qualifizierte Können und Wissen der Beschäftigten in dieser Industrie angewiesen.
Corona-Krise verhindert Investitionen
Die beiden Werke in Eichen und Ferndorf verfügten über umfassendes Know-how in der Herstellung von bandverzinktem und kunststoffbeschichtetem Blech. Die bandverzinkten Stähle benötige man in der Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie, die kunststoffbeschichteten vor allem im Bausektor. Die Entscheidungen des früheren Managements bedrohten einmal mehr die Arbeitsplätze und bedeuteten bei ausbleibenden staatlichen Hilfen auch eine ungewisse Zukunft.
Peter Müller: „Das werden wir nicht tatenlos hinnehmen und an der Seite der Beschäftigten für Perspektiven in dieser Zukunftsbranche kämpfen.“ Auch wenn der Konzern in den letzten Jahren mit Stahl Gewinne erzielt habe, so treffe die Corona-Krise die Sparte hart. „Für den Umbau zu einer klimafreundlichen Stahlproduktion benötigt der Konzern ein Investitionsvolumen in Milliardenhöhe. Durch die gegenwärtige Krise fehlt jedoch das Geld für diese Zukunftsinvestitionen und der Fortbestand der Stahl-Sparte ist grundlegend gefährdet.“
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