Burbach. Drückjagd in Burbach: Ein Verein fordert den Kreis Siegen-Wittgenstein auf, gegen Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung vorzugehen.

Der „ Wildtierschutz Deutschland e.V. “ hat sich mit einer „öffentliche Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung “ an Landrat Andreas Müller gewandt. Er wird aufgefordert, gegen Jagdpächter Jens Birkenheuer und die Teilnehmer der Drückjagd vorzugehen, die am Freitag und Samstag in den Revieren Würgendorf und Holzhausen stattgefunden hat und am Samstagmittag aufgrund des Protests von Jagdgegnern abgebrochen wurde.

„Die nach der durch den Revierpächter Birkenheuer veranstaltete Drückjagd in Burbach-Würgendorf vorgenommene Streckenlegung, insbesondere aber das anschließende gesellige Zusammenkommen in einem eigens aufgebauten Partyzelt und das damit einhergehende gastronomische Angebot für etwa 50 Personen stellen Verstöße durch die Beteiligten dar“, heißt es in dem Schreiben. „Strecke“ ist in der Jagdsprache das Ablegen des erlegten Wildes, um das Ergebnis der Jagd zu dokumentieren.

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Die Jagd selbst sei wohl rechtlich nicht zu beanstanden, stellt der Verein fest, wohl aber der „gesellschaftliche Teil“ der Veranstaltung. „Wir bitten um entsprechende Ermittlungen und um Information über den Ausgang dieses Verfahrens.“ Landrat Andreas Müller hat den Vorgang an die zuständige Ordnungsbehörde der Gemeinde Burbach weitergegeben.

Eine Teilnehmerin mit Corona infiziert

Der Veranstalter der Drückjagd hatte gegenüber dieser Zeitung erklärt, dass es keine Feier nach der Jagd gegeben habe und in dem Unterstand am Burbacher Skilift lediglich alkoholfreie Getränke bereitgestellt gewesen waren.

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Die Jäger selbst fühlen sich durch den Aufruf einer „Antijagd GmbH“ verfolgt, die nach eigener Darstellung „Jagd und Jäger bis zum letzten Blutstropfen“ bekämpft. Der Verein „Wildtierschutz Deutschland“ versteht such nach eigener Darstellung als gemeinnützige Tierschutzorganisation. Der 2011 gegründete Verein führt eine Kampagne gegen die „Hobbyjagd“: „Hunderttausende Füchse und Wildschweine, Millionen von Vögeln und andere Wildtiere sterben oft qualvoll dafür, dass eine Handvoll Jäger ihren Spaß hat.“

Nach der Jagd wurde bekannt, dass eine Teilnehmerin mit Covid-19 infiziert ist. Die Frau, die nicht im Kreis Siegen-Wittgenstein wohnt, hatte nach der Jagd von dem positiven Testergebnis erfahren und dies auch öffentlich gemacht.

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