Kreuztal. Corona und Sport vertragen sich nicht. In Kreuztal hält die Sperrung der warmen Duschen vom Freibadbesuch ab.

Corona und Sport vertragen sich nicht – das gilt nicht nur für Wettkämpfe und Publikumsveranstaltungen, sondern auch fürs Detail im Alltag: Der Sportausschuss hat sich jetzt mit der Bilanz der Freibadsaison befasst, in der sich auch in Kreuztal die Besucherzahlen halbiert haben. Dabei hielt in Buschhütten nicht etwa die Sorge vor Warteschlangen oder die Sperrung von Planschbecken und Kiosk vom Besuch ab. „Größtes Manko“, so berichtete Mark Schulte vom Tiefbauamt, sei die Sperrung der Duschen gewesen.

Das könnte aber in der nächsten Saison behoben werden, indem mit „baulichen Veränderungen in ganz kleinem Rahmen“ die Einhaltung der Abstände doch ermöglicht wird. Stadträtin Edelgard Blümel wies allerdings darauf hin, dass die Stadt das nicht allein werde bestimmen können: „Das hängt von der Corona-Schutzverordnung ab.“ Vorsitzender Philipp Krause (CDU ) bestätigte die Einschätzungen: „Gerade ältere Besucher habe die warme Dusche vermisst.“ Zur Not, so schlug Monika Siemon-Beckers (Grüne ) vor, könne ja auch über Warmwasser in einer Außendusche nachgedacht werden. Philipp Krause verwies auf die unveränderten, „im Kreisvergleich familienfreundlichen“ Eintrittspreise hin: „Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können.“

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Schwimmunterricht: Fehlanzeige

Schulkinder aus Kreuztal haben derzeit überhaupt keinen Schwimmunterricht. Das erfuhr Astrid Collenberg (CDU) auf Nachfrage. Das Hallenbad in Dahlbruch ist geschlossen, und die Stadt Siegen betreibt derzeit für Schulen nur das Löhrtorbad – die Kreuztaler Schulklassen sind allerdings in Weidenau gebucht. Auch die Schwimmvereine leiden unter der Schließung der Bäder, sagte Ausschussvorsitzender Philipp Krause (CDU): „Die Situation wird für viele Vereine dramatisch. das ist eine Katastrophe.“

Im Vereinssport generell, so die Beobachtung von Michael Nothacker , Vorsitzender des Stadtsportverbandes, seien Zu- und Abgänge in den Vereinen in diesem Jahr noch normal. Besonders betroffen von den Corona-Maßnahmen seien Sportarten wie Fußball und Handball. „Ich könnte mir vorstellen, dass über kurz oder lang ganze Jahrgänge fehlen, wenn das noch länger andauern sollte.“ Wichtig sei, ob und wie unterstützend der Schulsport wirken könne . Heike Siebel (SPD) regte ein städtisches Förderprogramm an, „um Kinder in die Sportvereine zu bringen – sobald wir sehen, dass wir wieder öffnen können“.

Genug Kandidaten für Sportlerehrung?

Gedanken muss sich die Stadt auch über ihre jährliche Sportlerehrung machen. Nicht nur darüber, ob eine Veranstaltung mit größerer Teilnehmerzahl zum gewünschten Zeitpunkt zulässig sein wird. Sondern auch zu der Frage, ob es angesichts der Lockdowns überhaupt genügend Anwärter für Auszeichnungen gibt. Heike Siebel (SPD) regte an, unabhängig davon über eine „grundsätzliche Neuorientierung“ der Sportlerehrung nachzudenken: Die Kriterien seien derzeit so bestimmt, dass junge Menschen wenig Aussichten auf eine Auszeichnung hätten.

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