Herzhausen. Neuer Kalender-Spaß mit Siegerländer Fabelwesen: Zeichner Matthias Kringe kann seinen Dilldappen weder Corona noch den Borkenkäfer ersparen.

Corona ? Doch nicht bei den Dilldappen . „Ich hatte vor, gar nichts dazu zu machen“, sagt Matthias Kringe, als er seinen Kalender für 2021 vorstellt. Durchgehalten hat er das aber dann doch nur bis Oktober. Dann lässt er Lüzzi und Düzzi, die Neandertaler- Dilldappen , Angst vor Geistern bekommen, vor denen sie sich mit einer derart gruseligen Maske schützen, dass sogar ihr Häuptling vor Schreck kollabiert.

„Das wäre aber auch ohne Corona verständlich gewesen“, findet der Herzhausen er, der sonst am TÜV-Berufskolleg unterrichtet und noch ganz andere Sachen zeichnet. Immer wieder für die MAD, aber auch ganz ernsthaft: Installationen und Animationen für das Industriemuseum Gut Rödinghausen in Menden , demnächst auch für das Freilichtmuseum in Lindla r. Und ein Desinfektionsmittel-Hersteller ließ sich vom Erfinder der kartoffelverliebten Dilldappen eine Broschüre illustrieren: Händewaschen für Kita-Kinder. Da ist es wieder, das Virus.

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Eiszeit und Frauenpower

Der Dilldappen -Kalender 2021 fängt ganz anders an. Mit Frauenpower, wie sie die Amerikaner zum Ende des 2. Weltkriegs propagierten. „Mir konn dat“, lautet die Übersetzung von „We can do it“. Und dazu auf dem Poster eine kraftstrotzende Dilldappen -Frau mit rot-weißem Kopftuch und der Slogan „Sejerlänner Wiiiveslü överoll dabij!“ Ihre Waffen sind auf das Februar-Blatt ebenfalls aufgemalt: Nudelholz und Knipp.

Verlosung

Wir verlosen fünf Dilldappen-Kalender, die Matthias Kringe für unsere Gewinnerinnen und Gewinner handsigniert hat. Die Teilnahme ist bis 20. November hier möglich.

Den Dilldappen-Kalender 2021 kann man auch im Buchhandel kaufen oder direkt bei Matthias Kringe bestellen: www.dilldappen-kalender.de. Dort gibt es auch noch die alten Ausgaben: zurück bis 1983.

Insgesamt vier Eiszeit-Geschichten, in denen auch die Wolldilldappen als Urahnen der heutigen Fabelwesen eine Rolle spielen, hat Matthias Kringe im Kalender untergebracht. Beziehungsweise acht, weil es ja auch in diesem Jahr alles doppelt gibt. Auf Siegerländer Platt . Und auf Hochdeutsch. Und dazu natürlich für Anfänger, die die Dilldappen noch nicht seit ihrem Debüt im Jahre 1982 begleiten, die Erklärungstafel, um Riivekooche und Schneeglöggche, Laamesoedr und Lälles auch auseinanderhalten zu können. Da sind sie schon ganz eigen.

Drohnen und Borkenkäfer im Siegerländer Dilldappen-Kalender

Natürlich gibt es auch die Abenteuer aus der Gegenwart. Wie der Boemann das Knippchen von Wieland dem Schmied anschleppt, mit dem Omma Selvrfell Reemchesduffeln schnitzt, die so aussehen wie Pommes. Wie sie mit ihren Sejerland Schdouns maßlos übertreiben – niedliche Blümchen auf einem tonnenschweren Findling. Wie der Boemann einen Jäger auf den Baum treibt. Wie sich der kleine Fuchs nicht als Vertreter einer Schmetterlingsart erweist, sondern als echter Vierbeiner, der mit einer Drohne abgehoben ist. Und wenn es schon nicht Corona sein soll, dann doch wenigstens der Borkenkäfer als anderes Aufregerthema: Popartig wird der tote Wald von der „gäle Holzmascheen“ weggepflückt: „Senn die brungne Dänne wech, wäasd e neur bondr Berch.“ Ja, das lässt sich wirklich zu Yellow Submarine von den Beatles singen.

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Die Vintage-Travelposter von Matthias Kringe haben ihre eigenen Fans. In Postkartengröße gibt es noch einmal „Visit Monte Schlacko“, die „Iron Road“, die „up to Woodland High Red“ führt, und den „Lake Overnow“. Neu ist das schottisch anmutende „Visit Ginsburgh Castle“ mit dem Schattenriss eines Dudelsack spielenden Dilldappen im Vordergrund. Mit Vergnügen macht sich der Karikaturist über den Englisch-Sprech der heimischen Touristiker lustig, seit die den „Indian Summer am Rothaarsteig “ entdeckt haben: „Wer A sagt, muss auch B sagen.“

Handsigniert aus der Siegerländer Heimat

Matthias Kringe war Student, als er seine ersten Dilldappen -Kalender auf dem Siegen er Weihnachtsmarkt verkaufte. Inzwischen haben Hembeerche und Brombeerche, Bom-Fridsje und Püree-Krokett Freundinnen und Freunde in aller Welt. „Meistens Leute, die sich ein Stück Heimat hinterherschicken lassen.“ Die kriegen den Kalender dann sogar handsigniert.

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