Kredenbach. Ab 2022 wird in der Ortsdurchfahrt Kredenbach gebaut: Die Grünen wollen weder den Radweg noch den zweiten Kreisel.
Als „Elefantenklo“ verspottet wurde der Kreisverkehr, der vor vielen Jahren – als einer der ersten – in Kredenbach bei der Erschließung des Johannespfades über die Kredenbacher Straße angelegt wurde. Jetzt wird daraus der erste Doppel-Kreisel weit und breit: Denn beim Ausbau der B 508 wird auch die Ampelkreuzung mit Martinshardt- und Kredenbacher Straße als Kreisverkehrsplatz gestaltet.iframe newsletter wp siegerland anmeldemaske
Die Baustelle in Kredenbach
Bis Ende Februar soll das „Baufeld“ geräumt sein, sagt Karl-Josef Fischer, Sprecher des Landesbetriebes Straßenbau, über den aktuellen Zeitplan. Dann wird in der Trasse des künftigen Radweges zunächst eine neue Gashochdruckleitung verlegt, bevor es 2022 mit dem Straßenbau auf dem nächsten, einen Kilometer langen Abschnitt zwischen den Einmündungen Kellershain und Starenweg weitergeht.
Mit der Planung in der Ortsdurchfahrt Kredenbach haben sich jetzt die Kreuztaler Grünen befasst.
Der Kreisverkehr: Die Grünen kritisieren, dass mit dem Kreisverkehr die bisherige Ampelanlage entfällt, an der Kinder auf dem Schulweg zur Grundschule die Straße überqueren und die für Blinde ein akustisches Signal gibt. Ralf Langenhagen vom Landesbetrieb verwies auf geplante Sicherheitsmaßnahmen: eine Fahrbahnverschwenkung, die Geschwindigkeiten vor dem Kreisel dämpfen soll, sowie Zebrastreifen in jeder der vier Kreisel-Zufahrten. Die Grünen seien davon nicht überzeugt, berichtet Luise Flender, die den „wichtigen Schutz für Sehbehinderte, Blinde, und körperlich beeinträchtigte Menschen mit Rollstuhl und Rollator“ anmahnt.
Der Radweg:
Dieter Gebauer wies darauf hin, dass die Planung nicht mit dem neuen Radverkehrskonzept der Stadt Kreuztal abgestimmt sei, und kritisierte die für den Radweg erforderlichen Baumfällungen. Tatsächlich soll die von der Stadt vorgesehene West-Ost-Radvorrangroute nicht entlang der B 508, sondern auf einer eigenen Trasse am Ferndorfbach und an den Bahnstationen entlang führen. Der Landesbetrieb halte den Radweg an der B 508 hingegen für unverzichtbar, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Die Straßenplaner rechnen ab Kredenbach mit einer höheren Verkehrsbelastung auf der B 508, wenn der Verkehr von der neuen Kreuztaler Südumgehung hinzukommt.
Der B-508-Ausbau
Die B 508 wird im gesamten Verlauf zwischen Kreuztal und Hilchenbach ausgebaut. Die Mehrzweckstreifen verschwinden und werden in den Ortslagen durch getrennte Radwege und Gehwege für jede Fahrtrichtung ersetzt.
Bereits gebaut: Begonnen wurde am Hilchenbacher Ende im Jahr 2018 mit dem Allenbacher Kreisel und dem Ausbau bis zur Allenbacher Ortsmitte. Auf der Kreuztaler Seite war der Ausbau der Ortsdurchfahrt Ferndorf mit gut einjähriger Bauzeit der erste Bauabschnitt, der im August 2020 für den Verkehr freigegeben wurde. Zwischendurch saniert wurde die Fahrbahn in Dahlbruch im Bereich der SMS.
In Arbeit: Derzeit wird in Kredenbach zwischen dem Abzweig Kellershain und der Stadtgrenze auf 570 Metern Länge gebaut – erträglich für Autofahrer, weil für jede Fahrtrichtung eine Spur offen ist. Lästiger ist die Baustelle in Hilchenbach, die sich von der Allenbacher Ortsmitte zum Stift-Keppel-Weg vorarbeitet. Die Staus vor der Baustellenampel können lang werden, die Schleichwege durch die Grunder Straße und den Rauhen Seifen sind wegen Stadtwerke-Baustellen zumindest zeitweise versperrt.
Geplant: Auf Kreuztaler Stadtgebiet wird die freie Strecke zwischen Ferndorf und Kredenbach – voraussichtlich 2023 – der letzte Bauabschnitt. In Hilchenbach geht es 2021 und 2022 zwischen Stift-Keppel-Weg und der katholischen Kirche in Dahlbruch weiter. 2023 ist dort zum Abschluss der Bereich bis zur Einmündung Schweisfurth an der Reihe.
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