Siegen-Wittgenstein. AWO und Caritas des Kreis Siegen-Wittgenstein weisen darauf hin, dass pflegende Angehörige einen Anspruch auf eine Kurs haben.

Viele Menschen, die zu Hause Angehörige pflegen, wissen nicht, dass sie Anspruch auf eine Kur haben. AWO und Caritas weisen in einer gemeinsamen Mitteilung auf die qualifizierten Beratungsstellen hin, die in dieser Situation weiterhelfen.

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Pflegende Angehörige „sind sehr oft enormen Belastungen ausgesetzt“, heißt es in einer Mitteilung. Viele seien sich der Möglichkeit einer Kur nicht bewusst „oder haben Angst, dass die Versorgung des Angehörigen nicht gesichert ist“. Diesen Menschen den Zugang zu einer Kur zu erleichtern und die Versorgung von Pflegebedürftigen daheim oder am Kurort sicherzustellen, sei das Ziel eines Landesprogramms, das Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gemeinsam mit dem Caritasverband für das Erzbistum Paderborn, der AWO Kur und Erholung Dortmund und dem Heilbäderverband vorgestellt habe.

AWO und Caritas Siegen-Wittgenstein als Kurberatungsstellen

In Zusammenarbeit mit den Kurberatungsstellen der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW sei „in dem Projekt eine fast flächendeckende Beratungsstruktur aufgebaut“ worden, wie den Ausführungen zu entnehmen ist. Auch die Kurberatungsstellen des AWO Kreisverbands Siegen-Wittgenstein/Olpe und der Caritas Siegen-Wittgenstein in Siegen wurden innerhalb des Projekts qualifiziert.

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Die dortige Kurberatung stehe pflegenden Angehörigen „mit Rat und Tat zur Seite“. Die Kurberaterinnen Monika Jung-Bieker von der AWO und Brigitte Rudat von der Caritas kümmern sich laut Mitteilung nicht nur um passgenaue Angebote, „sondern wissen auch, wie die Versorgung der pflegebedürftigen Familienmitglieder während der dreiwöchigen Kur gesichert werden kann“. Je nach Bedarf können Pflegebedürftige mit in die Klinik fahren, in einer nahegelegenen Einrichtung der Kurzzeitpflege oder am Wohnort versorgt werden. „Eine Kur kann pflegenden Angehörigen die dringend benötigte Erholung bringen und helfen, ihre Gesundheit zu erhalten“, betont Monika Jung-Bieker. „Dann können diese gestärkt wieder dem Alltag begegnen.“

Belastung wird oft unterschätzt

„Pflegende Angehörige übernehmen tagaus, tagein bedingungslos die Verantwortung für ihren Angehörigen. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass sie in einer Kur zu neuer Kraft und Stärke finden können“, wird Karl-Josef Laumann in dem Papier zitiert. Während der Corona-Pandemie waren Vorsorge- und Rehabilitationskliniken kurzzeitig geschlossen. Inzwischen haben sie nach Umsetzung strenger Hygienekonzepte wieder geöffnet. „Die Corona-Pandemie hat viele pflegende Angehörige an ihre Belastungsgrenzen gebracht“, so der Minister. „Doch bei aller Fürsorge darf die eigene Gesundheit nicht vergessen werden.“

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In Nordrhein-Westfalen gibt es nach Angaben von Caritas und AWO rund 770.000 Personen, die Pflege benötigen. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen werden von ihren Angehörigen oder anderen Bezugspersonen zu Hause gepflegt. Diese oft unterschätzte Belastung bleibe nicht ohne Folgen: „Pflegende Angehörige sind oftmals körperlichen, psychischen, finanziellen und sozialen Belastungen ausgesetzt; eigene Bedürfnisse werden zurückgestellt“, erklärt Kurberaterin Brigitte Rudat. Sie empfiehlt, sich spätestens bei Anzeichen von Erschöpfung beraten zu lassen.

Kontakt zu den Kurberatungsstellen in Siegen: AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe, Koblenzer Straße 136, Tel. 0271/3386-167, m.jung-bieker@awo-siegen.de; Caritasverband Siegen-Wittgenstein, Häutebachweg 5, Siegen, Tel. 0271/23602-13, b.rudat@caritas-siegen.de http://iframe_newsletter_wp_siegerland_anmeldemaske{esc#228263899}[xhtml]

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