Kaan-Marienborn. Mit großer Mehrheit stimmt die CDU Siegen-Wittgenstein für dritte Legislaturperiode des Bundestagsabgeordneten Volkmar klein. Eine Gegenstimme.

„Das ist eine ganz, ganz große Verpflichtung“, ruft Volkmar Klein seinen Parteifreunden strahlend zu. 78 stimmberechtigte CDU-Mitglieder sind am Samstag, 10. Oktober, zur Wahlkreismitgliederversammlung in die Weißtalhalle gekommen. 77 haben dafür gestimmt, dass der Mann aus Burbach 2021 erneut als Kandidat für den Bundestag in den Wahlkampf zieht.

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Die Auszählung ist schnell gegangen. Es gab eine Gegenstimme. Aber keinen anderen Kandidaten. Trotzdem hat Klein eine gute halbe Stunde so engagiert gesprochen, als müsste er gleich ein Dutzend Gegner aus dem Rennen werfen. Jens Kamieth lobt ihn anschließend für eine „Superrede“. Und dafür, „dass Du uns so gut verstehst“. Das hat auch das Plenum so gesehen und minutenlang Beifall gezollt. Direkt nach dem letzten Wort Kleins ist ein lautes „Bravo“ zu hören.

In Berlin will sich Volkmar Klein für Siegen-Wittgensteiner Wald einsetzen

Volkmar Klein hat sichtlich Lust, für eine dritte Legislaturperiode in den Bundestag einzuziehen, wo er Entwicklungspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist. Er kündigt konkret an, den Wald als unmittelbaren und wertvollen Faktor für den Klimaschutz ins Spiel zu bringen, wenn es unter anderem um Kosten für CO 2-Zertifikate gehe. Das komme trotz aller bisherigen Bemühungen noch zu kurz, betont er und auch die Notwendigkeit, weiteres Geld für die Wiederaufforstung bereitzustellen.

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Klein dankt seiner Partei für die gute Unterstützung, aber auch gelegentliche Kritik, die er aus der Heimat erfahre. „Man darf nie vergessen, wo man herkommt“, betont er gleich mehrfach, setzt auf den Zusammenhalt vor Ort und im ganzen Land, erwähnt auch seine Familie und vor allem seine Frau, die dafür sorgten, „dass ich nicht die Bodenhaftung verliere“.

Volkmar Klein: Deutschland in Corona-Krise durch CDU-Politik gut aufgestellt

„Wie in der Schule“, schmunzelt der CDU-Kreisvorsitzende beim Anblick der Männer und Frauen im Saal. Abstand sei das Gebot der Stunde in einer schwierigen Zeit, die unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringe, wird er dann ernst. Einige hätten viel Arbeit dazu bekommen, „andere haben gar nichts zu tun“. Deutschland sei nicht zuletzt durch die Politik seiner Partei gut aufgestellt.

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Die heimische Wirtschaft brauche Hilfe: „Einen zweiten Lockdown darf es auf keinen Fall geben!“ Zu dieser Unterstützung gehöre aber auch, sich nicht zu sehr über Staus auf der A 45 aufzuregen und die dazu gehörenden Baustellen. „Wir wollen die ja“, ruft Klein. Und es werde weitere geben. Weil die Wirtschaft eben auch die nötige Infrastruktur brauche. Ganz real und im digitalen Bereich.

US-Wahl: Volkmar Klein drückt nicht Donald Trump die Daumen

„Ich habe mich riesig gefreut, dass der Friedensnobelpreis an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen geht“, sagt er, ein Programm, das von einem persönlichen Freund geleitet werde. In Gesprächen mit diesem und anderen Entscheidungsträgern habe er in den vergangenen Wochen viele besorgliche Nachrichten über die internationale Lage gehört, die nicht unbedingt so schlagzeilenträchtig seien wie Armenien oder andere Konflikte. Die Deutschland aber klarmachen müssten, dass es künftig neue Aufgaben übernehmen müsse und noch mehr Verantwortung. Aus den USA erwarte er da nicht mehr viel, selbst bei einem Biden-Sieg nicht. „Und ich halte zum ersten Mal einem Nichtrepublikanischen Kandidaten die Daumen“, stellt Volkmar Klein dann nachdenklich fest.

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Für all das will sich der Burbacher, der seit 2009 in Berlin arbeitet auch künftig einsetzen. Dafür sei zu arbeiten, „etwas für die CDU, vor allem aber für Siegen-Wittgenstein und Deutschland“. Er warnt gleichzeitig vor zu viel Dirigismus in Sachen E-Mobilität, möchte lieber verschiedene Lösungen im Wettbewerb vorantreiben und kritisiert die Grünen, die viel redeten und vorschreiben wollten, während die CDU praktische Lösungen angehe.

Die Junge Union Kreuztal gratuliert neuem Landesvorsitzendem Johannes Winkel

Volkmar Klein werde in Berlin auch weiter für die Region „Gas geben“, ist an diesem Tag Johannes Winkel überzeugt, der gerade erst mit einem ähnlich guten Wahlergebnis Landesvorsitzender der Jungen Union geworden ist. Auch von den Nachbarn aus dem Sauerland, was für ihn als Siegerländer zeige, „dass Abstammung keine Rolle mehr spielt“. In seiner neuen Funktion darf der Kreuztaler ein Grußwort sprechen, in dem er auf aktuelle Krawalle in Berlin verweist, und auf die entschiedene Sicherheitspolitik, die in Düsseldorf das angehe, was „in Grün-Rot regierten Ländern“ an der Tagesordnung sei.

Johannes Winkel (re.) bekommt ein „Paulchen“ vom Kreuztaler Kollegen Philipp Krause.
Johannes Winkel (re.) bekommt ein „Paulchen“ vom Kreuztaler Kollegen Philipp Krause. © Michael Kunz

Winkel hat wie Klein die Grünen als Gegner ausgemacht, die ständig Haltung einforderten, aber sich mit den gewalttätigen Demonstranten im Hambacher Forst verbrüdert hätten. Einen Tag, nachdem er selbst dort habe erleben müssen, wie Polizisten lebensgefährlich angegangen worden seien, sich nicht in bestimmte Teile des Waldes gewagt hätten: „Diese Bilder habe ich nicht vergessen!“ Winkel bekommt von der JU Kreuztaler ein Schokoladen-Wisent geschenkt. „Paulchen“ erinnere unter anderem an „einen Paul, den wir alle kennen“, sagt Philipp Krause, JU-Vorsitzender in Kreuztal.

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