Eisern. Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Siegen übt in dieser Woche an mehreren Orten im Kreisgebiet – am Dienstag am Funkturm auf der Eisernhardt.
Man braucht schon eine gewaltige Portion Mut, um in mehr als 100 Metern Höhe nur einmal über den Rand des Funkturms auf der Eisernhardt in die Tiefe zu schauen. Noch mehr Mut erfordert es, sich von dort oben abseilen zu lassen. Für die Mitglieder der Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Siegen ist das keine Frage: Sie üben in dieser Woche an verschiedenen Orten im Kreis Siegen-Wittgenstein, am Dienstagvormittag auf der Eisernhardt.
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Wetterfeste Kleidung ist angesagt. Mit Rene Bloy, Mitarbeiter der Deutsche Funkturm GmbH, Betreiberin des Funkturms, geht es in den Aufzug. Alternativ gäbe es auch die 600 Treppenstufen, aber die kosten Kraft und Zeit. „Guttrainierte schaffen die über 600 Stufen in knapp 20 Minuten“, sagt Rene Bloy.
Höhenretter der Feuerwehr Siegen trainieren am Funkturm
Höhenretter üben auf der Eisernhardt in Siegen: Jeder Handgriff muss sitzen
An der Spitze angekommen empfangen einen kalter Beton und Stahlstreben. Viel Platz ist nicht. Hier schnallen die Höhenretter einen Kameraden schon mal auf einem Rettungskorb fest, um ihn wenige Minuten später ins Freie zu tragen. Hier oben ist es kalt; ein eisiger Wind weht ins Gesicht, hinzu kommt noch der Regen. Ein Karabinerhaken, eingesetzt in einer Laufschiene der Plattform, sichert die Beteiligten gegen den Absturz.
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Dirk Werthenbach hat Bodendienst. Über Funk gibt er durch, dass er noch die beiden Führungsseile nachspannen muss. Der 52-jährige Hauptbrandmeister ist der älteste in der Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Siegen, aber er ist fit wie ein Turnschuh.
Zahlreiche Spezialisten
Die Siegener Feuerwehr verfügt über eine Reihe von Spezialisten, die auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus zur Gefahrenabwehr eingesetzt werden.
Dazu gehören die Rettungshundestaffel, die Strömungsretter und eben die Fachgruppe „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“.
Außerdem gibt es das PSU-Team Siegen-Wittgenstein: die „Psychosoziale Unterstützung“ von Einsatzkräften und deren Angehörigen sowie die Psychosoziale Notfallversorgung aller Betroffenen und Einsatzkräfte bei Großeinsatzlagen oder Katastrophen.
Insgesamt zehn Einsatzkräfte sind in der Fachgruppe „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“, deren Leiter Hauptbrandmeister Klaus Schulz ist. In den letzten Jahren ist die Gruppe gewachsen, nicht nur personell, sondern auch, was die Ausstattung angeht. Spezielle Kleidung, Rettungsequipment sowie Material für mehr als 38.000 Euro wurden angeschafft
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Höhenretter Siegen: Hoher Zeitaufwand fürs ganze Team
In ihre Aus- und Fortbildung investieren die Mitglieder viel Zeit, und das alles ehrenamtlich. Sie müssen pro Jahr an 70 Weiterbildungsstunden teilnehmen – und Klaus Schulz hat diesmal wieder sehr interessante Objekte für diese Fortbildung mit hohem Anspruch ausgewählt. Die Höhenrettungsgruppe ist die einzige dieser Art weit und breit.
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Start der mehrtägigen Trainingseinheit war am Montag mit Theorie in der Siegerlandhalle. Am Mittwoch geht es an die Breitenbachtalsperre in Hilchenbach zum Wasserturm. Am Donnerstag finden dann noch die Abschlussübungen in Bad Laasphe an den Windkrafträdern statt.
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