Wilnsdorf. Die Gemeinde Wilnsdorf hat als einzige im Kreis Siegen-Wittgenstein den Digitalpakt Schule bereits komplett ausgegeben.

„Es fehlen nur noch wenige Handgriffe, dann hat die Gemeinde Wilnsdorf die ihr zugeteilten Finanzmittel aus dem Landesprogramm ‚Gute Schule 2020‘ komplett verwendet“, freut sich Bürgermeisterin Christa Schuppler.

Das Förderprogramm wurde Ende 2016 ins Leben gerufen, um die nordrhein-westfälischen Kommunen bei wichtigen Investitionen in die Schulinfrastruktur zu unterstützen. Gefördert werden sollten sowohl Maßnahmen zur Gebäudesanierung als auch zur Digitalisierung des Unterrichts. Insgesamt 813.200 Euro flossen aus dem zwei Milliarden Euro großen Topf des Landes nach Wilnsdorf, aufgeteilt in vier jährliche Überweisungen von je 203.300 Euro.

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2017 und 2018: Gute Schule

Dieser Maßgabe folgend hatte auch die Wilnsdorfer Verwaltung ausgewogene Pakete geschnürt, berichtet Wilnsdorfs 1. Beigeordneter und Schulfachbereichsleiter Helmut Eich: „Wir hatten uns für den gesamten Vierjahreszeitraum eine kluge Mischung vorgenommen, um unsere Schulen in beiden Bereichen voranzubringen“.

Mit der Finanzspritze für 2017 konnte die alte Heizung des Schulkomplexes Niederdielfen erneuert werden, nun versorgt ein effizientes Blockheizkraftwerk die Grund- und die Realschule mit Wärme und erzeugt dabei sogar noch Strom für den Eigenbedarf der Schulen.

2018 wurden wichtige Brandschutzmaßnahmen an fast allen Schulen umgesetzt und internetfähige 75-Zoll-Bildschirme für alle Klassenzimmer der Hauptschule und des Gymnasiums angeschafft, die mit Zusatzgeräten fast das gleiche Leistungsspektrum wie interaktive Tafeln erreichen können, zu deutlich günstigeren Preisen.

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2019: Digitalpakt Schule

Als dann 2019 der „Digitalpakt Schule“ beschlossen wurde, reagierte die Verwaltung schnell und passte die Planungen an: „Ab diesem Moment investierten wir die Mittel aus dem Gute-Schule-Programm fast vollständig in die bauliche Unterhaltung unserer Schulen, da wir die Digitalisierung mit dem neuen Förderprogramm vorantreiben können“, führt Helmut Eich aus.

100-prozentig

Insgesamt sind im Kreis Siegen-Wittgenstein von allen Schulträgern bislang 17 Anträge auf Förderung aus dem Digitalpakt gestellt worden. Knapp 1,4 Millionen Euro wurden bewilligt, zur Verfügung stehen insgesamt knapp 14 Millionen Euro.

Die Gemeinde Wilnsdorf ist die einzige Kommune im Kreisgebiet, die ihr Budget bereits voll ausgeschöpft hat. Der Kreis selbst hat 18,5 Prozent, die Gemeinde Neunkirchen 20,3 und die Stadt Siegen 0,63 Prozent abgerufen. Alle anderen Städte und Gemeinden haben die Mittel noch nicht angetastet.

So kamen die Mittel der „Guten Schule“ aus 2019 und 2020 sanierungsbedürftigen Toiletten in der Realschule und im Gymnasium zugute.

Die Mittel aus dem „Digitalpakt Schule“ hat Wilnsdorf ebenfalls bereits komplett abgerufen, um in allen Schulen die technischen Voraussetzungen für flächendeckendes, leistungsstarkes WLAN zu schaffen.

Eine Ausnahme bildet die Grundschule Wilnsdorf: Wegen des beschlossenen Neubaus der Schule am Höhwäldchen soll die Bestandsinfrastruktur bestmöglich optimiert werden. Bis das Netz überall steht, wird es aber noch etwas dauern, denn es müssen rund 37,5 Kilometer Kabel verlegt und zahlreiche Anschlussdosen, Unterverteilungen, Datenschränke, Stromleitungen, Kabelkanäle und Brandschotts installiert werden.

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