Siegen. Das Studentenwohnheim am Lohgraben in Siegen ist bezugsfertig. Das von der KEG gebaute Objekt bietet in zentraler Lage einige Besonderheiten.

Schon bevor das Semester beginnt, ist das neue Studentenwohnheim der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEG) Siegen am Lohgraben ausgebucht. Die 21 Appartements sind alle zum 1. Oktober vermietet. „Und wenn Sie durchs Haus gehen, wissen Sie auch, wieso“, sagt Stefan Gaden von der KEG.

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Siegen: Studierendenwohnheim am Lohgraben mit möblierten Appartements

Die möblierten 24-Quadratmeter-Wohnungen „sind recht hochwertig“, sagt Wolfgang Cavelius, Siegens Kämmerer und KEG-Geschäftsführer. Jede hat einen eigenen Balkon, eine Küche, ein modernes Bad, zu jeder gehört eine eigene Kellerbox. Im Erdgeschoss gibt es eine Waschküche mit Waschmaschine und Trockner, außerdem einen Gemeinschaftsraum, hinter dem Haus eine kleine Aufenthaltsfläche. „Wir haben das kleine Grundstück optimal genutzt“, betont Wolfgang Cavelius. Dabei sei auch energetisch und ökologisch anspruchsvoll gebaut worden: Solaranlage auf dem begrünten Dach, Wärmepumpe, Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung und Fassadenbegrünung zur Straße. Die muss zwar erst noch wachsen, wird dann aber einen wirklich stattlichen Teil der Gebäudefront natürlich verkleiden.

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Farbkonzept des Studierendenwohnheims am Lohgraben

Überhaupt sind freundliche Gestaltung und ein frisches Farbkonzept prägende Faktoren des Gebäudes. Die Appartements sind identisch, die Flure der drei Ebenen aber farblich unterschiedlich in grün, blau und orange gestrichen. Diese Farben finden sich – neben viel strahlendem Weiß – überall wieder, auch in Teilen der Möblierung und an den Unterseiten der Balkonböden, so dass das Objekt Farbtupfer im Quartier setzt, ohne dabei in überladenen Bunt-Orgien-Kitsch zu verfallen.

Bauzeit eingehalten

Baubeginn für das Wohnheim war im März vergangenen Jahres, Richtfest im Oktober. Die Bauzeit betrug 15,5 Monate und lag damit gut in der Zeit, wie KEG-Geschäftsführer Wolfgang Cavelius sagt – obwohl die Baustelle wegen eines Bombenfunds zwischendurch noch für fast zwei Monate ruhen musste.

Das Gebäude ist barrierefrei und verfügt entsprechend über einen Aufzug. Sogar die großzügig geschnittenen Duschen sind schwellenlos.

Kosten des Wohnheims am Lohgraben in Siegen

Fast 1,8 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, teilfinanziert mit F ördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Von den 1,2 Millionen Euro, die Düsseldorf zur Finanzierung bereitstellte, müssen dank Tilgungsnachlass 30 Prozent nicht zurückgezahlt werden, was unterm Strich rund 360.000 Euro Förderung bedeutet. Den Rest übernimmt die KEG.

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Bedarf für weitere Wohnheimplätze in der Universitätsstadt Siegen

Studentenwohnheime bauen „ist eigentlich nicht unsere Kernkompetenz“, erläutert Wolfgang Cavelius. „Aber wir werden in dieser Richtung immer, wenn es irgendwo geeignete Nischen gibt, tätig werden.“ In Siegen gibt es seit jeher einen Mangel an Wohnheimkapazitäten. Das Studierendenwerk Siegen verwaltet etwa 940 Plätze in zehn Objekten, die Quote ist angesichts von circa 19.000 Studentinnen und Studenten im Vergleich zu anderen Hochschulstandorten niedrig. Die meisten Versuche des Studierendenwerks, weitere Wohnheime zu schaffen, scheiterten in den vergangenen Jahren immer wieder an unterschiedlichsten Hürden und Entwicklungen (wir berichteten mehrfach). In dieser Situation kam auch seitens der Politik immer wieder der Wunsch, die Stadt möge sich über die KEG als 100-prozentiger Tochter im Rahmen ihrer Möglichkeiten engagieren.

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Vorzüge des neuen Wohnheims am Lohgraben in Siegen

Der Neubau am Lohgraben, entstanden auf dem Gelände des ehemaligen Sängerheims Euterpe, in direkter Nachbarschaft des privaten Studierenden-Wohnheims City Campus Siegen und in unmittelbarer Nähe des Campus Mitte, ist der erste Schritt in diese Richtung. Die Miete pro Appartement beträgt 200 Euro plus 115 Euro Nebenkosten. Wlan ist enthalten, es gibt ein paar Auto-Stellplätze am Haus. „Wir werden da nicht großartig Geld mit verdienen“, räumt Wolfgang Cavelius ein – doch darum geht es auch gar nicht. Wichtig: „Es trägt sich.“

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