Siegen. Falsche Körperhaltung, Stress im Job und kein Sport: Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden – auch in Siegen.

Nahezu jeder dritte Erwachsene hatte bereits unter Rückenschmerzen bereits zu leiden. Die Arten der Schmerzen sind genauso vielfältig wie die Ursachen, betont Fatih Oezdes, Bezirksdirektor und Krankenversicherungsexperte der Barmenia in Siegen.

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Ein großes Risiko birgt die Arbeit: Berufe also, in denen der Rücken durch körperliche Belastung wie schweres Heben stark beansprucht wird, aber auch Bürojobs, in denen die falsche Körperhaltung auf dem Bürostuhl und mangelnde Bewegung dazu beitragen. „Ebenso kann Stress im Job zum Beispiel zu Verspannungen im Nacken führen, die sich wiederum auf andere Körperstellen auswirken“, so der Fachmann.

„Weil es oft unmöglich ist, den genauen Auslöser für Rückenschmerzen zu finden, ist die gezielte Behandlung für Ärzte meist schwierig. Deshalb ist es immer ratsam, zusätzlich selbst aktiv zu werden.“

Ärzte haben vielfältige Möglichkeiten

Die Therapie von Rückenproblemen kann vielfältig sein: Physiotherapien, Massagen, Spritzen, Psychotherapien, Akupunktur, Operationen. Doch bevor Chirurgen die sensiblen Wirbel, Muskeln und Bändern operieren, sollten von Rückenschmerzen Betroffene ihr Verhalten ändern.

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Beim Heben sollte die Hauptbelastung immer auf die Beine gelegt werden, indem die Beine hüftbreit stehen, der Rücken gerade gehalten und die Last möglichst nah am Körper gehoben wird, rät der Experte. Zudem sollte die Last nicht allzu schwer sein.

5,5 Milliarden Euro Krankheitskosten

Rückenschmerzen verursachten im Jahr 2015 deutschlandweit Krankheitskosten von knapp 5,5 Milliarden Euro, teilt das statistische Bundesamt mit.

Rund 2,8 Milliarden Euro entfielen auf Frauen, davon wiederum mit knapp 1,1 Milliarden auf die Altersgruppe von 45 bis unter 65 Jahre.

Vor allem Menschen, die viel sitzen müssen, sollten darauf achten, auf der gesamten Sitzfläche zu sitzen, die Füße flach auf den Boden zu stellen, während sie die Unterarme im rechten Winkel zum Oberkörper auf dem Tisch ablegen – und nach Möglichkeit zwischendurch die Sitzposition zu ändern.

Wer Dauerstress reduziert oder gar vermeidet, senkt das Risiko von Verspannungen, die oft Rücken- und Kopfschmerzen mit sich ziehen.

Tipp aus Siegen: Abspecken

Ein paar Kilo weniger tun dem Rücken gut.„Ein echtes Wundermittel ist Bewegung. Sie kann Rückenschmerzen vorbeugen, sie lindern oder sogar ganz verschwinden lassen“, so Oezdes.

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Dabei sollten es Sportarten sein, die die Wirbelsäule entlasten, Gelenke schonen, die Rückenmuskulatur stärken sowie die Nacken- und Schultermuskeln entspannen. Das können beispielsweise Aquafitness und Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Tanzen oder Wandern sein.

Zur Vorbeugung von Rückenproblemen sei es ohnehin wichtig, den ganzen Rumpf zu stärken – sowohl die Rücken- als auch Bauchmuskulatur.

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