Burbach. Der Burbacher Rundwanderweg „Literatur in der Natur“ darf sich nun offiziell „Traumtour“ nennen. Das poetische Konzept ist in der Tat besonders.

Der Rundwanderweg „Literatur in der Natur“ ist nicht mehr nur ein „Wanderhöhepunkt“, sondern jetzt auch offiziell eine „Traumtour“. „Wir freuen uns sehr darüber, dass der Rundwanderweg nach einigen Wegeverlegungen nun die Kriterien des Deutschen Wanderverbandes für den Qualitätsweg Wanderbares Deutschland erfüllt“, sagt Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers über die Zertifizierung.

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Burbacher „Traumtour“: Laufen, kurbeln, Lyrik lauschen

Der Weg wurde vor rund zehn Jahren eröffnet und werde von den Menschen sehr gut angenommen, wie einer Mitteilung der Gemeinde Burbach zu entnehmen ist. „Wir möchten die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Rothaarsteigverein bei der Rothaarsteig-Spur ,Trödelsteinpfad’ durch die neue Spur weiter ausbauen“, erläutert Christoph Ewers die jüngsten Schritte. Der Trödelsteinpfad erfreue sich seit seiner Eröffnung einer großen Beliebtheit bei Wanderern und auch der „Romantische Hickengrund – Literatur in der Natur“ werde „ganz bestimmt ein weiterer Erfolg“.

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Der „Romantische Hickengrund“ führt mitten durch die Dreiländerregion des südlichen Siegerlands. „Hier lassen sich die beiden Erlebnisse Natur und Literatur miteinander vereinen“, so die Gemeinde. „Sieben Hörstationen schlagen Brücken zwischen Poesie und Natur und animieren zu einem außergewöhnlichen Erleben von Natur“, sagt Christoph Ewers. Nach etwas kurbeln genügt der Druck auf einen kleinen Knopf „und große deutsche Dichter und Literaten wie Goethe oder Schiller kommen zu Wort“ – Autoren, die sich für ihre Werke von der Natur haben inspirieren lassen.

Krisensicherer Trend

Wandern liegt seit Langem im Trend, heißt es in der Mitteilung der Gemeinde Burbach, „und Corona befeuert diesen Trend noch zusätzlich“.

Diese Feststellung ist nicht zynisch, sondern realistisch – denn das Risiko einer Infektion ist bei Tätigkeiten im Freien geringer als in geschlossenen Räumen.

Die Hörstationen sind an Ruheorten platziert. Die einzelnen Hör-Texte sind Collagen, zusammengesetzt aus Zitaten der deutschsprachigen Literaturgeschichte. Die von Dr. Marlies Obier ausgewählten und teilweise auch gesprochenen Texte beziehen sich auf die Landschaft, in der sich die jeweilige Station befindet.

Im Hickengrund Burbach: Relikte aus der Zeit des Vulkanismus

Der Weg an sich ist geprägt von eindrucksvollen Waldlandschaften, führt vorbei an grünen Wiesen und kleinen Bächen und bietet an einigen Stellen besonders schöne Aussichten. „Aus der lebhaften Zeit des Vulkanismus sind zwei interessante Relikte direkt am Weg zu sehen“, heißt es weiter:

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„Der große Stein“ ist ein erloschener Vulkan, dessen Lava zu kantigen Basaltsäulen erstarrte. Frost führte dazu, dass die Säulen gesprengt wurden und sich über die Bergkuppe ergossen. Die Wälder um den Großen Stein sind mit ihren seltenen Edellaubhölzern als Naturwaldzelle und Wildnisgebiet ausgewiesen.

In der Kaolintongrube „Auf dem Kreuz“ wird seit den 1920er Jahren der in der Keramik als „Kreuzton“ bekannte, hellbrennende plastische Schieferton gefördert.

Das Dreiländereck bei Burbach durchwandern

„Am Dreiländereck schließlich werden die Wanderer zum Grenzgänger der drei Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz“, schreibt die Gemeinde Burbach. Die 23,5 Kilometer lange Strecke lasse sich gut an einem Tag bewältigen, könne aber auch aufgeteilt werden.

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„Nach der offiziellen Zertifizierung der Rothaarsteig-Spur auf der TourNatur in Düsseldorf möchten wir diese gemeinsam mit dem Rothaarsteigverein eröffnen“, kündigt Christoph Ewers an. Der genaue Termin stehe zwar noch nicht fest, werde aber frühzeitig bekannt gegeben.

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