Siegen-Wittgenstein. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt vor „gravierenden Folgen“ der Corona-Pandemie für Berufsanfänger in Siegen-Wittgenstein.

Vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vor gravierenden Folgen der Pandemie für Berufsanfänger im Kreis Siegen-Wittgenstein gewarnt. Bereits im ablaufenden Lehrjahr hätten viele Firmen die betriebliche Ausbildung deutlich zurückgefahren oder ganz eingestellt, heißt es dazu in einer Mitteilung.

Siegen-Wittgenstein: Zahl der Ausbildungsplätze geht zurück

Nach Angaben der Arbeitsagentur sei die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze im Kreis zwischen Oktober und Juni um 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. „Trotz Krise sollten die Unternehmen alles daransetzen, die Ausbildung aufrechtzuerhalten und dafür die neuen staatlichen Fördermittel nutzen. Wer heute auf Azubis verzichtet, dem fehlen morgen die Fachkräfte“, betont die Geschäftsführerin der NGG-Region Südwestfalen, Isabell Mura.

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Besonders dramatisch sei die Lage in Hotels und Gaststätten, aber auch im Lebensmittelhandwerk. Dabei greife die Politik betroffenen Firmen unter die Arme. Nach den Beschlüssen der Großen Koalition bekämen kleinere und mittlere Betriebe, die im Zuge der Coronakrise Umsatzeinbußen von mehr als 60 Prozent verzeichnet hätten, einen Zuschuss von 2000 Euro für jeden nicht gestrichenen Ausbildungsplatz. Wer zusätzliche Azubi-Stellen schaffe, erhalte pro Platz 3000 Euro. Außerdem könnten sich Firmen, die wegen Corona Arbeitsausfälle von mindestens 50 Prozent haben, drei Viertel der Ausbildungsvergütung erstatten lassen.

NGG fordert: Azubis aus insolventen Unternehmen übernehmen

„Wer gut durch die Krise gekommen ist, sollte als Unternehmer eine besondere Verantwortung zeigen und Azubis aus insolventen Betrieben übernehmen“, fordert Mura. Auch dafür habe die Bundesregierung eine Prämie beschlossen. Wer in technischen Berufen von der Pleite des Arbeitgebers betroffen sei, könne auch vom Süßwarenhersteller zu Ende ausgebildet werden.

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