Weidenau. Ohne Helm und mit hohem Tempo rast ein Fahrradfahrer in Siegen-Weidenau gegen ein Auto. Im Krankenhaus fängt er an, wild zu randalieren.
Ein äußerst heftiger Unfall mit heftigen Folgen: Nachdem ein Fahrradfahrer unter deutlichem Alkoholeinfluss am Montagabend, 27. Juli, mit hohem Tempo in Siegen gegen ein Auto geprallt ist und schwer verletzt am Boden lag, wurde er wenig später so aggressiv, wütete derart, dass selbst die Polizei mit mehreren Beamten Mühe hatte, den Rasenden unter Kontrolle zu bekommen. Drei Beamte wurden dabei verletzt. Auch Rettungskräfte beleidigte, bespuckte und schlug der junge Mann (19).
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Gegen 19.30 Uhr war der 19-Jährige laut Polizeiangaben die Känerbergstraße herabgefahren und nutzte den kurzen Verbindungsweg zum Stockweg an der Einmündung Austraße. Dort fuhr gerade ein 40-Jähriger mit seinem Nissan den Stockweg bergab, mit im Wagen waren seine Ehefrau und zwei Kinder. Ungebremst fuhr der Fahrradfahrer zwischen Pollern auf dem Gehweg hindurch auf die Fahrbahn und prallte gegen den Nissan. Laut Aussage eines Bekannten, der hinter dem 19-Jährigen fuhr, sei der junge Mann mehr als 30 Stundenkilometer schnell gewesen.
Sanitäter in Siegen bespuckt und geschlagen
Der Radfahrer, der keinen Helm trug, wurde auf die Motorhaube und gegen die Windschutzscheibe geschleudert, das Glas splitterte. Mit schweren Kopfverletzungen blieb er zunächst nicht ansprechbar auf dem Gehweg liegen. Der Notarzt behandelte den alkoholisierten Mann – sein Begleiter sprach von einigen Flaschen Bier, die er vorher getrunken habe – im Rettungswagen, und auf der Fahrt ins Krankenhaus fing der 19-Jährige dann an zu randalieren.
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Er zog sich die Kanüle der Infusion aus dem Arm, bespuckte und beleidigte die anwesenden Rettungssanitäter. Wild schlug er um sich und traf dabei auch die drei Sanitäter, eine 34-jährige Frau und zwei Männer, 48 und 53 Jahre alt. Sie wurden nicht verletzt. Auch die Fortsetzung der Behandlung im Krankenhaus war für die Einsatz- und Rettungskräfte äußerst schwierig: Aufgrund der Schwere der Kopfverletzungen war eine Behandlung aus ärztlicher Sicht dringend geboten. Aber auch hier randalierte der 19-Jährige, warf Gegenstände durch das Behandlungszimmer und versuchte, die anwesenden Ärzte zu schlagen. Sachlichen Argumenten war der Verletzte nicht zugänglich. Die Ärzte mussten das Krankenzimmer verlassen, um nicht selbst verletzt zu werden.
Siegener Polizist im Krankenhaus am Hals verletzt
Das Krankenhauspersonal wandte sich für Unterstützung und Hilfe an die Polizei, aber auch die Beamten der Wache Weidenau konnten den Mann nicht beruhigen und ihm begreiflich machen, dass eine ärztliche Behandlung seiner Verletzungen notwendig sei. Als ein 27-jähriger Polizist einen weiteren Versuch unternahm, mit dem Verletzten zu reden, schlug dieser unvermittelt gegen den Hals des Beamten und verletzte diesen so stark, dass er ärztlich behandelt werden musste und seinen Dienst zur Zeit nicht weiter versehen kann. Laut Michael Zell, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, wird der Beamte aber keine bleibenden Schäden davontragen.
Kreuzung gesperrt
Der Gesamtsachschaden beträgt nach Schätzung der Polizei rund 6300 Euro.
Der Stockweg und Teile der Kreuzung waren für die Rettungsmaßnahmen und die Unfallaufnahme für rund 45 Minuten gesperrt.
Auch der Rettungshubschrauber „Christoph 25“ war im Einsatz und landete auf einem nahegelegenen Discounter-Parkplatz.
Zwei weitere Beamte der Wache Weidenau (21 und 23 Jahre alt) wurden ebenfalls durch Schläge und Tritte des 19-Jährigen leicht verletzt. Schließlich gelang es, den jungen Mann ärztlich zu behandeln, er blieb stationär im Krankenhaus. Die Polizei hat den Verdacht, dass er neben Alkohol auch weitere Drogen zu sich genommen hatte – er ist der Behörde jedenfalls im Zusammenhang mit Drogen bereits bekannt. Darauf deutet allein schon seine heftige Reaktion hin – immerhin hatte der 19-Jährige gerade erst einen schweren Unfall hinter sich und bewies dennoch große Aggressivität und durchaus auch körperliche Kraft, mehrere Polizisten und Sanitäter über einen längeren Zeitraum zu beschäftigen.
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Welche und wie viele Substanzen der Mann im Blut hatte, wird aber aufgrund der im Krankenhaus verabreichten Medikamente wahrscheinlich nicht mehr feststellbar sein. Die Polizei hat bei ähnlichen Fällen mit Menschen zu tun, die mehrere Drogen gleichzeitig konsumiert haben; dieser Cocktail wirkt je nach Zusammensetzung enthemmend und macht schmerzunempfindlich, sodass mitunter Pfefferspray oder Fixierungsgriffe kaum noch Wirkung zeigen..
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