Siegen. Die Hallenwand des VWS-Gebäudes in Siegen hat ein neues Erscheinungsbild: Sie zeigt die ÖPNV-Fahrzeuge im Wandel der Zeit.

Von der Postkutsche bis zum modernen Hybridbus war es ein langer Weg. Ein kleines Stück dieser Geschichte ist nun in der Siegener Marienhütte zu sehen. Die rund 100 Meter lange Hallenwand des VWS-Gebäudes hat die Initiative „Siegen sind wir – Si gestalten“ bemalt.

Siegen: Fassade zeigt die Geschichte der Postkutsche bis zum Hybridbus

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Sieben Fahrzeuge zieren die Fassade: Eine Postkutsche (1847), ein Pferdeomnibus (1890), der weltweit erste benzinbetriebene Bus, der die Strecke von Siegen nach Deuz befuhr (1895) sowie ein Oberleitungsbus (1950). Außerdem schmückt die Fassade ein moderner Bus des Jahres 1988, der Hübbelbummler aus dem Jahr 2006 und ein Hybridbus aus 2020. „Die Wand verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, sagt Wern-Group-Geschäftsführer Jörg Mühlhaus.

Die Fahrzeuge auf der Fassade sind bis ins kleinste Detail gestaltet. Zu entdecken gibt es zum Beispiel eine Beschriftung auf Siegerländer Platt: „Mir schwätze net nor, mir do och wat!“, heißt es dort. Die Fahrzeuge selbst sind dabei in schwarz-weiß gehalten, was den Retro-Charme der Wand noch verstärkt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser hochwertigen künstlerischen Darstellung einen Beitrag zur Verschönerung des Stadtbildes leisten können“, sagt Jörg Mühlhaus.

Siegen: Wern-Group wählte Motive für die Fassade zusammen mit Künstlern aus

Zu dem ein oder anderen Fahrzeug kann VWS-Betriebsleiter Gerhard Bettermann Anekdoten erzählen: „Der Oberleitungsbus aus dem Jahr 1950 war immer voll bis auf den letzten Platz.“ Die Wern-Group wählte zusammen mit der Siegener Initiative die Motive aus. „Das Ergebnis ist toll geworden“, unterstreicht Gerhard Bettermann.

Bürgermeister Steffen Mues: „Das Kunstwerk stellt die perfekte Symbiose aus verkehrlicher wie auch künstlerischer Mobilität dar.“ So seien einige heimische Künstler daran beteiligt gewesen, die das Team um Kristina Fritsch und Martin Zielke von „Siegen sind wir – Si gestalten“ zusammenbrachte.

Siegen: Graffiti-Künstler „Highlightz“ bemalen VWS-Fassade

Das Künstlerteam „Highlightz“ mit Stefan Vogt, Simon Horn, Markus Schümmelfeder und Manuel Pfleging gestaltete die Fassade. Zum Teil fingen sie damit sogar mitten in der Nacht an. „Da haben sie die Vorkonturen geschaffen“, so Martin Zielke, der „Siegen sind wir“ vor 16 Jahren gründete.

Danach wurde mit Spraydosen weitergearbeitet. Teilweise in brütender Hitze, sodass der Hübbelbummler zum Schattenspender umfunktioniert werden musste.

Initiative „Siegen sind wir – Si gestalten“ engagiert sich seit Jahren für das Stadtbild

„Die dargestellten Fahrzeuge verbinden nicht nur unsere Region. Sie sind ein Zeichen von Entwicklung, Fortschritt, Bewegung und Miteinander“, sagt Martin Zielke. Er engagiert sich seit Jahren dafür, das Stadtbild Siegens zu beleben. Zahlreiche Versorgungskästen und Wände hat seine Initiative bereits bemalt. Die meisten Gestaltungen wurden seitdem achtsam behandelt. Vor der Umsetzung würden stets Ideen und Gestaltungswünsche aus dem jeweiligen Umfeld aufgenommen, betont Zielke.

Das nächste Projekt ist bereits gestartet: Es soll ein Kunstwerk an der Leimbachstraße entstehen. Hier wird mit den Fans der Sportfreunde Siegen zusammengearbeitet – auch mit den Ultras. „Bei allem Tun geht es uns nicht nur um ein bloßes Verschönern. Wichtig war uns von Anfang an das ‘Dahinter’“, so Zielke. Es sei wichtig, den Dialog für ein Miteinander zu suchen. „Unsere Beiträge zur Verschönerung und Steigerung der Attraktivität unserer Stadt entsprechen ganz und gar dem Motto: „Wir setzen uns ein für unsere Stadt – Siegen sind wir.“


Mehr über das Künstlerteam „Highlightz“ finden Interessierte unter
highlightz.de
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