Siegen. Am Bürbacher Giersberg wird Wohnraum mit Klimaschutz- und Lebensqualität-Argumenten verhindert. Ein Stück weit scheinheilig, meint Hendrik Schulz

Die Argumente gegen mehr Wohnbauland anstelle des Wäldchens auf dem Bürbacher Giersberg sind schon etwas scheinheilig. Aber die Siegener Jamaika-Koalition – zumindest CDU und Grüne – hat so sehr darauf beharrt, dass ein Rückzug ohne Gesichtsverlust wohl nicht mehr drin wäre.

Auch interessant

Dass hier die Siegener Lebensqualität gerettet werden soll – bei aller Liebe zur Natur: Fußläufig erreichbar ist das große Naherholungsgebiet Dautenbach, genauso nah die große Wiese auf dem Giersberg zwischen Gesamtschule und Silberfuchs. Und die werden – im Gegensatz zum Wäldchen – auch stark frequentiert.

Wahllosen Kahlschlag unbedingt vermeiden – aber genau prüfen

Alle Entscheidungen sind auf ihre Auswirkungen auf das Klima hin zu prüfen, hat der Rat beschlossen. Prüfen, nicht grundsätzlich ablehnen. Die Umwelt ist ungeheuer wichtig, wahlloser Kahlschlag unbedingt zu verhindern. Aber hier wird kein Kohlekraftwerk gebaut und es soll auch nicht hektarweise Urwald gefällt werden, wo sonst keiner mehr ist.

Auch interessant

Und wer sagt eigentlich, dass nur Bäume das Klima retten? Auf der Wiese zwischen Dornseifer und Wäldchen sollen Häuser gebaut werden, sind sich alle einig – die ist auch grüner Lebensraum. Im Siegerland werden seit Generationen regelmäßig (Teil-)Wälder niedergemacht, damit der Mensch profitiert. Nachhaltig. Nennt sich Hauberg. Nur mal so am Rande.

Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.

Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.