Siegen. Weil auf die Wiese am Oberen Schloss nicht genug Besucher passen, nimmt das Siegener Open-Air-Kino Schlosshof dazu. Bis zu 60 Filme im Programm.

Die Besucherrekorde aus dem vergangenen Jahr wird das Siegener Open-Air-Kino Corona-bedingt in der Saison 2020 vermutlich nicht verzeichnen können. Aber die Saison findet statt: Obwohl es angesichts der Einschränkungen der vergangenen Wochen zunächst nach einer Freiluftkino-Pause für Veranstalter Martin Horne aussah, hat er sich entschieden, gewissermaßen die Flucht nach vorn anzutreten: Auch im „Corona-Sommer“ 2020 werden in Siegen Filme unter freiem Himmel gezeigt, voraussichtlich in der Zeit vom 9. Juli bis zum 30. August.

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Die Spielorte des Siegener Open-Air-Kinos

Anstatt der üblichen 530 Besucher dürfen aktuell nur noch 174 Zuschauer auf der Wiese am Oberen Schloss Platz nehmen. Zu wenig, um kostendeckend arbeiten zu können, so Horne. Um dennoch ausreichend Kinobesucher unterzubringen, wurde entschieden, den Schlosshof, der bereits 2018 schon das Open-Air-Kino während der Bauarbeiten auf der Brunnenwiese beheimatete, als zweiten Spielort hinzuzunehmen. Dadurch konnte die Kapazität um weitere 124 Plätzeerweitert werden. Der Mehraufwand ist jedoch nicht unerheblich. Eine komplette zweite Kinotechnik muss installiert und das Personal aufgestockt werden.

Die Filmauswahl beim Siegener Open-Air-Kino

Die Notlösung bietet allerdings auch einen Vorteil: Sie eröffnet den Machern neue Möglichkeiten bei der Filmauswahl. Denn anstatt 30 könnten nun bis zu 60 Filme gezeigt werden – davon natürlich viele Werke mehrmals.

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„Bei diesen flexiblen Kapazitäten haben auch kleine und besondere Filme eine Chance, gezeigt zu werden“, so der Veranstalter.

Der Corona-bedingte Komfort beim Siegener Open-Air-Kino

In einer Sache ist sich das Team um Kinomacher Martin Horne sicher: Die Atmosphäre werde unter den aktuellen Auflagen nicht leiden, auch wenn sich einiges ändern wird. Die Stühle werden vorher vom Kino-Team mit dem notwendigen Mindestabstand zueinander aufgestellt und dürfen danach nicht mehr von den Besuchern versetzt werden. Weil kaum jemand allein ins Kino geht, werden die Stühle grundsätzlich nur paarweise aufgestellt.

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Das bedeutet aber auch, dass – ähnlich wie im Autokino – die Eintrittskarten nur noch paarweise gekauft werden können. Im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungen spielt eine drangvolle Enge oder eine Resonanz zwischen Leinwand und Publikum keine große Rolle. Im Kino setzt man sich ja auch lieber ein paar Plätze weiter oder eine Reihe tiefer, um ungestörter zu sein. Diesen Effekt haben die Corona-Auflagen nun automatisch: Jedes Stuhlpaar hat seine eigene kleine Privatsphäre und Platz, um die Füße auszustrecken.

Die Tickets beim Siegener Open-Air-Kino

Eine weitere Besonderheit in diesem Jahr: Kinokarten für alle Veranstaltungen (regulär 7 Euro) gibt es nur noch im Vorverkauf, nicht mehr an der Abendkasse. Grund hierfür ist die Kontaktaufzeichnungspflicht. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung verlangt, dass der Veranstalter alle Kontaktdaten der Besucher lückenlos aufzeichnen muss, damit im Fall einer Infektion eines Besuchers eindeutig festgestellt werden kann, mit wem er potenziell in Kontakt gekommen ist.

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Diese Kontaktdaten werden im Rahmen des Bestellvorgangs automatisch und Datenschutzkonformermittelt und stehen nur im Ereignisfall zur Verfügung. Älteren Besuchern ohne Internetzugang können Karten gegen Vorkasse auch auf dem Postweg zugeschickt werden.

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