Netphen. Nicht Corona ist schuld, dass das Netphener Freibad in diesem Sommer geschlossen bleibt, meint die CDU.

Nach dem einstimmigen Votum gegen eine Freibadsaison in Netphen, das die Gesellschafterversammlung der stadteigenen Freizeitpark Obernautal GmbH (FON) beschlossen hat, richtet die CDU ihre Kritik an die Führung des Betriebes.

Die Begründungen der Schließung wegen Infektionsschutz und der tatsächlichen Corona-Situation hätten sich „sämtlich als haltlos herausgestellt“, heißt es in der Pressemitteilung. „Es ist letztlich der Initiative der CDU zu verdanken, dass zumindest ansatzweise nun die wahren Gründe ans Licht kommen.“ Die Schließung sei nämlich „auf die mangelhafte Vorbereitung auf die Saison zurückzuführen“.

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CDU fordert „umfassende Untersuchung“

Die Stornierung der notwendigen Fliesenarbeiten im März zeige, dass die FON die Freibadsaison 2020 bereits sehr frühzeitig abgeschrieben haben. Damit stelle die städtische Gesellschaft einen Sonderfall im gesamten Kreisgebiet dar. „Keine andere Kommune war dermaßen schlecht vorbereitet.“ Die Öffnung des Freibades wäre ein Angebot an Familien, Kinder und Jugendliche im Coronasommer gewesen, „in dem nicht wenige ihre Urlaubsreisen storniert haben und daheim bleiben, ob wegen Kurzarbeit oder aus anderen Gründen“.

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Wie es dazu kommen konnte und welche Prozesse falsch gelaufen seien, werde in einer „umfassenden Untersuchung aufgeklärt werden müssen“. Darin seien die Umstände der nun unumgänglichen Nicht-Öffnung genauso aufzuarbeiten wie das Zustandekommen des Defizits von 1,5 Millionen Euro, das damitdoppelt so hoch ausfalle wie ursprünglich veranschlagt.

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FDP: „Kein Anlass zum Jammern“

Zu Wort gemeldet hat sich auch die FDP, die sich der Argumentation der Geschäftsführung anschließt : „Auch wenn das Freibad nicht öffnet, gibt es durch die FON GmbH ein recht großes Freizeitangebot, das man in anderen Siegerländer Kommunen nicht finden kann: Schwimmen im Hallenbad, Gesundheitssport im Physio-Vital und im Fitnessbereich, Trampolinspringen und Squash.“ Hinzu kämen im näheren Umkreis der in Bau befindliche Bewegungspark, die Minigolfanlage und die Obernau-Talsperre und das Naturfreibad in Deuz, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir sind in Netphen also gut und breit aufgestellt und haben keinen Anlass zum Jammern. Wir leben im Moment in ungewöhnlichen Zeiten, jedoch sollten wir das Beste daraus machen.“

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