Siegen/Hagen. Finanzielle Lage der DEW treibt Siegener Gewerkschaftern Sorgenfalten auf die Stirn. „Die Lage spitzt sich immer weiter zu“, sagt Andree Jorgella
Die Gewerkschaft IG Metall sieht die Situation der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) mit wachsender Besorgnis. „Das Unternehmen ist schwierig ins Jahr gestartet und Corona hat die Lage nicht vereinfacht“, sagte Andree Jorgella, 1. Bevollmächtigter der Siegener IG Metall am Montag auf Anfrage dieser Zeitung. Man stehe permanent mit der Geschäftsführung und der Politik im Austausch, um den Rettungsschirm auch auf die Stahlbranche auszuweiten.
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Die Finanzlage sei bei den DEW sehr angespannt, so Jorgella weiter. Eine Kapitalspritze der Anteilseigner habe vorübergehend für Entspannung gesorgt, die Corona-Krise habe die Absatzschwierigkeiten aber wieder verschärft. „Es muss unbedingt etwas passieren“, sagt der Gewerkschafter, „die Lage spitzt sich aktuell immer weiter zu.“ Für Montag, 8. Juni, ist eine Belegschaftsversammlung geplant.
Deckungslücke der Deutschen Edelstahlwerke soll 40 Millionen Euro betragen
Nach Informationen dieser Zeitung drohe Insolvenz, sollte Unterstützung Dritter für die DEW ausbleiben, habe es bei einer Sitzung der Vertrauensleute geheißen. Die Deckungslücke sei knapp 40 Millionen Euro groß. Die Gewerkschafter fordern für die größeren Standorte in Siegen, Hagen, Witten und Krefeld weitere Mittel von den Anteilseignern, des Landes, der Banken und einen Beitrag der Mitarbeiter. Die IG Metall setze alles daran, Arbeitsplätze zu erhalten.
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