Buschhütten. Die Stadt Kreuztal hat die Planung für die Neue Mitte Buschhütten überarbeitet und auch eine Lösung für den Triathlon gefunden.

Die Bürgerbeteiligung für die „Grüne Mitte Buschhütten“ geht in die zweite Runde. In den überarbeiteten Plan sind die Änderungen eingeflossen, die nach der Versammlung im September 2019 aus der Bürgerschaft vorgetragen wurden. Wegen Corona erfolgt die zweite Beteiligungsrunde online. Auf einer Website können die Pläne bis zum 30. Juni angesehen und kommentiert werden. „Eigentlichwürden wir das gerne im persönlichen Austausch tun, aber Corona macht dies leider unmöglich“, sagt Bürgermeister Walter Kiß, „deswegen hoffen wir, nun mit der Online-Bürgerbeteiligung möglichst viele zu erreichen.“

So fing es an: IKEK und Wohnraumkonzept

Bei der Arbeit für das Integrierte Entwicklungskonzept (IKEK) ist in Buschhütten 2017 der kaum noch genutzte Sportplatz ins Auge gefallen. „Dabei wurde besonders häufig genannt, dass den Einwohnern ein zentraler Ort der Begegnung wichtig ist“, heißt es in der Erläuterung des Projekts., „gleichzeitig wurde von den Einwohnern der Wunsch nach attraktiven Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche und nach Grünflächen zur Erholung im Freien geäußert“.

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Auch im Wohnraumkonzept 2018, für das das ganze Stadtgebiet nach Flächen für den Wohnungsbau untersucht wurde, spielt der Sportplatz eine Rolle: „Aufgrund der zentralen Lage im Ortsteil und der fast ebenen Topographie ist die verbleibende Fläche des heutigen Sportplatzes prädestiniert für eine Wohnbaunutzung“, stellen die Gutachter fest. Großer Pluspunkt für die neue Mitte ist die Nähe zu Einzelhandel, Schule, Jugendzentrum sowie die gute Verkehrsanbindung. Sogar seinen Bahnhaltepunkt soll Buschhütten in den nächsten Jahren wieder zurückbekommen.

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Das ist gewünscht: Dörfliches Wohnen

Entwickelt wurde die Idee, auf dem Sportplatz ein Wohnviertel zu ermöglichen und daneben, Richtung Turn- und Festhalle, einen neuen Dorfplatz anzulegen – denn einen Dorfplatz hat Buschhütten seit dem Aldi-Neubau im Jahr 2007 nicht mehr. 2018 wurde mit der Planung begonnen.

Zuerst Übergangs-Kita

Am Rand des Sportplatzes sollen Container für einen Vier-Gruppen-Kindergarten aufgestellt werden, der zum 1. August den Betrieb aufnimmt. Die Übergangslösung ist für ein Jahr gedacht. Bereits zum Kitajahr 2021/22 soll der Neubau eines Fünf-Gruppen-Kindergartens in Buschhütten bezogen werden können. Den Bauplatz hat das Jugendamt bisher nicht bekannt gegeben. Träger der neuen Kita wird der AWO-Kreisverband sein.

Das Kita-Provisorium werde die Nutzung des Sportplatzes während des Triathlon 2021 nicht beeinträchtigen. Das hat Bürgermeister Walter Kiß dem TV Germania Buschhütten im April zugesichert.

Der erste Entwurf hatte die Buschhüttener noch nicht rundum zufrieden gestellt: „Ich wünsche mir Wasser, wo Kinder spielen können und Aufenthaltsbereiche im Schatten, ein Café oder Bistro sollte bei der Planung mitgedacht werden“, heißt es in einer der Anmerkungen. Auf ihre Wunschliste schrieben die Bürger den Erhalt der Bäume an Bahndamm und Buschhüttener Straße, einen Rundweg auch für Laufrunden, die Öffnung des Mattenbachs und immer wieder eine „dörfliche“ Bebauung. Die Rede war auch von einer „grünen Oase“, angestellt wurde der Vergleich mit Dreslers Park, „nur in kleinerem Umfang“.

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Das ist geplant: Kleinsportanlage und Bolzplatz

Auf dem Sportplatz werden Ein- und Mehrfamilienhäuser errichtet werden: bezahlbarer Wohnraum für alle Generationen und Zielgruppen, heißt es in dem Konzept. Mitten über das Gelände fließt der künftig offen gelegte Mattenbach, der – ebenso wie das gesamte Areal – von Bäumen gesäumt wird. In einer Vorlage für den Rat wird, je nach Dichte der Bebauung, die Schaffung von 50 bis 60 Wohnungen für möglich gehalten. Dabei soll eine Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen für den Bauträger „insgesamt eine rentierliche Investition“ ermöglichen.

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Längs der Bahnstrecke entsteht eine Kleinsportanlage mit Laufbahn und Sprunggrube, die unter anderem Turnschule, Kindergarten und Turnverein zur Verfügung stehen soll.

Der Dorfplatz soll für Veranstaltungen genutzt werden können und auch Aufstellfläche für ein Fest- oder Zirkuszelt bieten. Wasserspiel, Trinkbrunnen und Sitzstufen gehören zur Ausstattung. Umgeben wird er von einer Grünfläche.

Mit in den Plan aufgenommen wird nun auch die Grünfläche zwischen Grundschule und Jugendtreff Busch-Hütte. Das Gelände soll als Bolzplatz genutzt werden können und zudem, zusammen mit dem Dorfplatz und der Buschhüttener Straße, beim Triathlon für den Zieleinlauf, als Messe-, Athleten-, Zuschauer- und Laufbereich zur Verfügung stehen. Bisher war der Sportplatz Wechselfläche beim Triathlon. Dass die Veranstaltung auch in Zukunft möglich sein muss, war eine Forderung aus der ersten Bürgerbeteiligung. Als Ausrichter des Triathlons hat sich der TV Germania Buschhütten ebenfalls engagiert und selbst ein Planungsbüro beauftragt. Sein Vorschlag, den Dorfplatz so zu gestalten, dass er auch für den Triathlon genutzt werden kann, steht derzeit ebenfalls zur Diskussion: www.tvg-buschhuetten.de.

Der Gießpfannenplatz kommt ebenfalls neu in die Planung der Neuen Mitte hinein, „im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung des Quartiers“. Auf dem Platz an der Ecke Buschhüttener Straße/Alte Schulstraße steht die Gießpfanne als Skulptur, die die industrielle Geschichte des Ortes symbolisiert. „Das Areal bietet derzeit jedoch nur wenig Aufenthaltsqualität und soll durch eine neue Gestaltung das Umfeld bereichern“, heißt es in dem Konzept.

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So wird das bezahlt: 90 Prozent von Bund und Land

Dorfplatz, Kleinsportfeld und Gießpfannenplatz kosten zusammen 1,7 Millionen Euro. Mit ihrem Konzept für die „Neue Mitte“ hat die Stadt Kreuztal den Zuschlag für das Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ bekommen. Am 4. Mai 2020 kam der positive Bescheid: 90 Prozent der Ausgaben werden somit von Bund und Land finanziert, die Stadt ist mit rund 172.000 Euro beteiligt.

Die virtuelle Bürgerbeteiligung ist zu finden unter www.kreuztal.de/buergerbeteiligung

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