Neunkirchen. Die Neunkirchener Bibliothek stellt Autoren vor, die sie eigentlich zu Lesungen eingeladen hat. Tine Nell aus Siegen wäre im Mai gekommen.
Die Bibliothek Neunkirchen und die Buchhandlung Braun (Neunkirchen) organisieren regelmäßig gemeinsam Lesungen, die eine hautnahe Begegnung mit Autorinnen und Autoren aus der Region ermöglichen. Für Mai war die Siegener Autorin Tine Nell eingeladen, die ihren neu erschienenen Roman „Insta Love“, der im März im Piper-Verlag erschien, in Neunkirchen live vorstellen wollte. Doch durch die aktuell erforderlichen Hygiene-Einschränkungen kann dieses Vorhaben zurzeit natürlich nicht umgesetzt werden. Für die Wartezeit haben sich die Gastgeber etwas anderes einfallen lassen: ein Interview. Das Gespräch führten Denise Meckel (Bibliothek Neunkirchen) und Claudia Günther (Buchhandlung Braun, Neunkirchen).
Welche Bücher haben Sie als Kind oder Jugendliche gern gelesen? Wer waren die „Helden“ Ihrer Kindheit/Jugend?
Als Kind mochte ich „Pippi Langstrumpf“, „Ronja Räubertochter“ und „Die unendliche Geschichte“. Als Teenager habe ich mir in der Bücherei „Freche Mädchenbücher“ ausgeliehen und verschlungen. Später war Cecilia Ahern meine Lieblingsautorin. Ich mochte schon immer ruhige Geschichten, in denen es nicht zu viel Drama gibt – die Liebe und Freundschaft im Fokus. Mit der „Biss“-Reihe von Stephenie Meyer begann dann meine Liebe zum Schreiben.
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Welches Buch lesen Sie selbst zurzeit oder welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? Haben Sie einen Lieblingsautor, ein Lieblingsgenre?
Ich lese und schreibe am liebsten im New-Adult Genre, meine Lieblingsautorin ist neben J. Lynn, die deutsche Autorin Mona Kasten. Ich liebe ihre Geschichten und die Art, wie sie schreibt. Momentan lese ich den fünften Band der Again-Reihe und bin wieder einmal begeistert. Colleen Hoover mag ich auch sehr. Ihr Buch „Was perfekt war“, welches im Bold Verlag erschienen ist, zählt zu meinen Highlights.
Wann und wo schreiben Sie am liebsten?
Ich schreibe an meinem Schreibtisch, direkt vor einem Fenster und einer Heizung. Perfekt, oder!? Bedingt durch meine Kinder habe ich vormittags ein festes Zeitfenster zum Schreiben, bis ich sie von Schule und Kindergarten wieder abhole. Müsste ich nicht am nächsten Tag früh aufstehen, würde ich viel mehr nachts schreiben. Zu dieser Zeit bin ich meist kreativer und habe die nötige Ruhe.
Welcher Gegenstand darf beim Schreiben auf Ihrem Schreibtisch nicht fehlen?
Meine Kopfhörer, da ich immer mit Musik schreibe. Zu jedem Projekt erstelle ich mir eine eigene Playlist auf Spotify, die ich während des Schreibens rauf und runter höre. Jede Geschichte hat eine ganz eigene Stimmung, ein Setting zu dem die einzelnen Musikstücke passen. Außerdem brauche ich immer etwas zu trinken. Am liebsten eine große Tasse schwarzen oder grünen Tee.
Wann und womit haben Sie angefangen zu schreiben?
Als Kind habe ich kleine Hausaufgabenhefte mit kurzen Gedichten und Gedanken gefüllt. Meinen ersten Roman, eine Romantasy-Story, beendete ich mit Mitte zwanzig Stilistisch ist sie zwar ein Graus und müsste ordentlich überarbeitet werden, aber die Geschichte mag ich nach wie vor sehr gerne.
Gibt es reale Personen, die Sie in Ihre Geschichten einziehen lassen?
Nicht eins zu eins und auch nicht wirklich bewusst. Bestimmte Eigenschaften, Charakterzüge oder das äußere Erscheinungsbild gewisser Personen aus dem echten Leben fließen aber schon ab und zu mit ein. Bei Insta Love hat mich tatsächlich ein Promi-Pärchen inspiriert, die ihre Trennung über das Netz ausgetragen haben.
Wie ist das Buchcover von „Insta Love“ entstanden?
Eine Bekannte von mir ist Coverdesignerin und durfte für den Piper Verlag eine Coveridee für das Buch vorstellen. Nach ein paar kleinen Änderungen waren alle begeistert. Ich bin immer noch ganz verliebt in die Umsetzung. Es passt so perfekt zu der Geschichte und dem Genre.
Die Autorin und ihr Roman
Tine Nell ist Autorin des Romans „Insta Love – Nur perfekt ist gut genug“: Fake is the new trend - doch was, wenn die Fassade Risse bekommt? Der Liebesroman spielt zwischen Social Media Glamour und der Herausforderung, sich selbst nicht zu verlieren.
Tine Nell ist natürlich bei Instagram zu finden.
Wer waren Ihre ersten Probeleser für ihr Buch?
Eine gute Freundin, die selber schreibt und kein Blatt vor den Mund nimmt und eine ganz liebe Bloggerin und Autorin, die ich im Laufe der Zeit kennenlernen durfte.
Dürfen wir schon erfahren, ob es ein weiteres Buch von Ihnen geben wird und worum es darin geht?
Zurzeit schreibe ich an einer New-Adult Reihe. Die Rohfassung der ersten Geschichte werde ich in den nächsten Tagen beenden. Viel kann ich noch nicht verraten, aber das Thema Selbstbestimmtheit, Abgrenzung, Familie und Liebe werden eine große Rolle spielen.
Sprache ist das Lebenselixier in der Welt der Bücher. Auch beim Musikhören konsumiert man Texte. Welches war Ihre erste Schallplatte/CD?
Oh je, das ist peinlich. Meine erste CD war die Single „Baby One more Time“ von Britney Spears. Mein erstes Album war von den Spice Girls. Meine Freundinnen und ich waren damals große Fans.
Mit welcher literarischen Figur würden Sie selbst gern mal ein Interview führen?
Ich glaube mit „Pippi Langstrumpf“. Ich war als Kind eher zurückhaltend und hatte wenig Selbstbewusstsein. Mich würde ihre Antwort auf die Frage interessieren, wie sie es schafft, trotz Schicksalsschlägen und einem Leben so ganz allein, stark und selbstbewusst durchs Leben zu gehen.
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