Deuz. Die Netphener Qulturwerkstatt plant im historischen Zentrum von Deuz einen Ort für Kultur und Begegnung und lässt sich von Corona nicht aufhalten

Im Zentrum von Deuz soll mit dem „Q“ ein Ort für Kultur und Begegnung entstehen. Der Verein „Qulturwerkstatt“ lädt die Netphener dazu ein, sich am Entstehungsprozess des Q zu beteiligen und daraus auch ihren Ort zu machen. Dem Tag der offenen Tür, an dem die Idee vorstellt werden und ein erster Austausch stattfinden sollte, kam Corona in die Quere. Das versucht der Verein mit kreativen und auf die Krise zugeschnittenen Ansätzen zu kompensieren.

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Wortspiele in Netphen

Kulturwerkstätten gäbe es schon viele, eine Qulturwerkstatt noch nicht, erklärt Stefan Bünning, Vorstandsvorsitzender des Vereins, den ungewöhnlichen Namen. Schon optisch habe ihm der Name gut gefallen, einen hohen Wiedererkennungswert habe er außerdem. Und er bietet Ansätze für zahlreiche weitere Wortspiele. Qomplizen, Qultivieren - oder auch Qrise. Für den im entstehen Kultur- und Begegnungsort wählte der Verein als Namen dann einfach das „Q“.https://www.wp.de/staedte/siegerland/corona-apollo-siegen-mit-konzept-fuer-sichere-versammlungen-id228953249.html

Netphener Verein sucht finanzielle Unterstützung

Die Qulturwerkstatt erhielt als eines von 17 Projekten in NRW eine Konzeptförderung im Rahmen der ersten Phase des Programm „Dritte Orte“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft. Momentan bereitet der Verein, der zurzeit 69 Mitglieder in jeglichen Altersklassen zählt, die Bewerbung für die zweite Phase vor, in der die konkrete Umsetzung des Konzepts gefördert wird. Gleichzeitig ist der Verein immer auf der Suche nach neuen Qomplizen, die bei der Gestaltung oder der Finanzierung helfen wollen. „Das heißt viel telefonieren und viel schreiben. Eine schöne Aufgabe in diesen Zeiten“, sagt Stefan Bünning. Die Bewerbungsfrist für die zweite Phase endet im August, ob sie verlängert wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Das Q im historischen Zentrum Deuz

„Bisher ist das Q immer noch eine Idee, auch wenn diese Idee schon eine Adresse hat“, beschreibt Stefan Bünning den Fortschritt des Projekts. Diesen Ort und diese Idee nun gerade in dieser Krisenzeit mit Leben zu befüllen, ist eine große Herausforderung, der Bünning und seine Mitstreiter sich mit viel Engagement und Kreativität stellen.

Kultur in den Ortsteilen

Das Q soll Hauptquartier und Herzstück der Qulturwerkstatt werden, der Verein plant darüber hinaus aber auch andere Aktivitäten. Stefan Bünning hat sich das Ziel gesetzt, in allen 21 Ortsteilen Netphens kulturelle Veranstaltungen stattfinden zu lassen.

Schon vor der Kontaktsperre wurde das Gebäude komplett entrümpelt. In ein oder zwei Personenschichten putzen, streichen und renovieren die Vereinsmitglieder das Q nun. Die Räumlichkeiten des Q bestehen aus einem ehemaligen Büro und einem Holzlager im Untergeschoss sowie einer Wohnung darüber, inklusive Wohnküche und Kaminzimmer. Aus dem Büro soll ein Café werden, indem Kultur und Begegnung stattfinden können, das Zentrum des Q. Das Holzlager soll als Werkstatt, Theater, Studio genutzt werden können. In der Wohnung könnte zum Beispiel gemeinsames Kochen, Yoga und Wohnzimmerkonzerte stattfinden.

Kultur in der Coronakrise

„Was können wir tun, um gut durch diese Zeit zu kommen – Wir selbst, aber auch andere Menschen?“ Diese Frage stellte sich Stefan Bünning am Anfang der Coronakrise. Kultur könne dazu einen wertvollen Beitrag leisten, die Qulturwerkstatt, gerade in ihrer jetzigen Phase, sieht er vor allem in einer vernetzenden Funktion. Um Interessierten das Q näher zu bringen, arbeitet der Verein an einem virtuellen Rundgang durch das Gebäude, schon jetzt hängt eine Frühlingscollage im Fenster des zukünftigen Cafés.

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„Wir merken schon jetzt, wie wichtig der soziale Kontakt, das Miteinander ist. Dieses Gefühl wird sich voraussichtlich noch verstärken“, sagt Bünning. Per E-Mail und Telefon ist die Qulturwerkstatt auch in der Krise erreichbar, um das Projekt vorzustellen, Ideen und Wünsche entgegenzunehmen, oder einfach nur für ein Gespräch. „Was gibt’s schöneres als Kontakt in Zeiten der Kontaktsperre?“

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