Freudenberg. Arbeiten am Freudenberger Kurpark laufen gut. Stadt bereitet nächstes Projekt vor: Auch am neuen Marktplatz soll die Bevölkerung beteiligt werden
Seit Wochen kann der Kurpark nicht mehr betreten werden, auch der berühmte Fotoblick auf die historische Altstadt ist versperrt. Die Ein- und Aufgänge sind mit Bauzäunen verschlossen. Grund sind die Bauarbeiten, die den alten Kurpark zum neuen Bürgerpark machen sollen. Die Arbeiten gehen gut voran. Und die Pläne für die Stadtumgestaltung gehen weiter.
Auch interessant
Nach einer Bürgerbefragung 2016 wurden 2017 mit dem Förderantrag überplanmäßig 1,5 Millionen Euro bereitgestellt für den Um- und Ausbau des innerstädtischen Naherholungsgebiets. Der steile Treppenaufgang vom Touristen-Büro der Stadt, ist schon lange weggerissen. Der Zugang vom Schieferacker gleicht eher einer Panzerteststrecke – so ist es nun möglich, die umfangreichen Bauarbeiten ohne große Gefahr für Unbefugte durchzuführen. Auf der stadtzugewandten Seite wurde bereits mit dem Bau des Plateaus für das künftige Café begonnen, noch in diesem Jahr soll der Rohbau mit Blick auf die Altstadt fertig werden.
Zukunftsorientierte Planung für den Markplatz in Freudenberg
Von der Baustelle gibt es zurzeit überwiegend positive Signale, denn die Arbeiten schreiten planmäßig voran. Die Gartenbauer und Landschaftsgärtner können die Erdbewegungen wegegünstig bewältigen. Der hintere Teil des Kurparks mit Seerosenteich und Spazierweg zur Konzertmuschel ist noch nicht den Bauarbeiten zum Opfer gefallen. Eine Multifunktionsfläche wird den Seerosenteich verdrängen, an der beliebten Konzertmuschel wird es Restaurationsarbeiten geben. Mitte 2021 soll alles fertig sein und ein Eröffnungsfest symbolisch die Übergabe an die Bürger bestätigen.
Auch interessant
Gleichzeitig gehen die Planungen im Rathaus zur Umgestaltung der Stadt weiter. Auch in Ergänzung zum Kurpark soll für den Marktplatz eine zukunftsorientierte Planung auf den Weg gebracht werden: Wie soll der Freudenberger Marktplatz in fünf Jahren aussehen? Diese Frage will der Rat gemeinsam mit der Bevölkerung in den kommenden Monaten beantworten. Die Erarbeitung des Gestaltungskonzeptes für den Marktplatz wurde an das Büro Loth, Städtebau und Stadtplanung aus Siegen, vergeben. Bürgermeisterin Nicole Reschke hatte diese Vorschlag unterbreitet, die Fraktionen fassten einen Dringlichkeitsbeschluss. Bis 30. September müssen für das Förderverfahren Gestaltungskonzept und Kostenschätzung vorgelegt werden.
Innovative Formate zur Beteiligung der Freudenberger Bevölkerung
„Mitten in der Kernstadt haben wir die Chance, einen weiteren Ort mit hoher Aufenthaltsqualität für Bewohnerinnen und Bewohner und Besucher und Touristen zu schaffen“, so Bürgermeisterin Reschke. Die Stimmen der Bevölkerung einzubeziehen, habe sich bewährt. Noch vor den Sommerferien soll ein breit angelegter Beteiligungsprozess starten. Wie der genau aussieht, wird nach den Osterferien entschieden.
Eine kurze Geschichte des Marktplatzes
Der Marktplatz ist der Altstadt angegliedert und weitgehend unbebaut, mit verschiedensten Nutzungen über die Jahrhunderte.
Einst bedeckte den Großteil der Fläche ein Weiher zum Antrieb eines Hammerwerks. Später fungierte er als Löschteich, der im 17. Jahrhundert größtenteils zugeschüttet wurde. Ebene Freiflächen wurden als Bleichwiese und die Hänge zur Nordstraße als Kleingärten genutzt.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Marktplatz Feuerwehrstandort. Der noch vorhandene Weiher wird noch als Löschteich geführt.
Dafür sind in der Corona-Krise alternative Formate gefragt. Denkbar sei eine Mischung aus Online-Beteiligung, Ausstellungen, kleineren Veranstaltungen mit Zielgruppen, Treffen im Freien. Genaueres werde man intensiv mit dem Büro Loth besprechen. Der zu gestaltende Bereich zieht sich vom KulTourBackes/Touristinfo über die Fläche, die aktuell noch von Kindergarten und Feuerwehr genutzt wird, bis hinauf zum Wassertretbecken.
Die Rahmenplanung für den Bereich Stadtmitte-Nord sieht folgende Punkte vor: Aufgabe Feuerwehrgerätehaus, Spielplatz erhalten, Element Wasser berücksichtigen, maximale Flächenausdehnung als Gegenpol zur kleinteiligen Altstadt, Gestaltungsmöglichkeiten für unterschiedliche Veranstaltungsformen, Randzone zum Seelbach als Flanierbereich, Anbindung an Wanderwege, Parkplätze und Verkehrssituation überarbeiten.
Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.
Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.