Weitere Themen im „Siegerland“: die Haincher Burg, Johann VIII, Wilnsdorf und die Falschmünzer in Siegen.
Das steht außerdem in der neuen „Siegerland“-Ausgabe:
Burgenforscher Olaf Wagener hat sich mit der Baugeschichte der Wasserburg Hainchen beschäftigt, während die Neugestaltung von Park und Burg Fahrt aufnahm – und ist dann auch während der laufenden Arbeiten am Ball geblieben. Gefunden wurde das Pflaster einer wohl im 17. Jahrhundert angelegten Straße zum damals neuen Eingang mit Brücke, außerdem früh- und neuzeitliche Keramik und gotische Bodenfliesen. Fotografisch dokumentiert und vermessen wurden Raumstrukturen in der Burg. In Verbindung mit archäologischen Funden und vorhandenen Bildern wurden fotorealistische Rekonstruktionen möglich, die von der Netphener Firma Siegfilm hergestellt wurden. Die Bilder werden auf dem geplanten historischen Rundweg rund um die Burg gezeigt.
Die Aufteilung von Nassau-Siegen in drei Landesteile musste 1621 erfolgen, damit der katholische Johann VIII seinen Anteil am Erbe des protestantischen Vaters bekommen konnte – das Johannland. Warum Johann VIII zum katholischen Glauben übertrat, schildert Gerhard Specht in seinem Aufsatz: Im Gegensatz zu seinem Brüdern Wilhelm und Johann Moritz konnte er der calvinistischen Konfession nichts abgewinnen. „Wenn die Calvinisten und die Lutheraner den rechten Glauben hätten, dann müssten alle unsere Vorfahren verdammt sein“, schrieb er an seinen Vater. Und: „Wo die guten Werke für nichts erachtet werden, herrscht Gottlosigkeit.“
Wilnsdorf mit „Verfallsdatum“
Der frühere Wilnsdorfer Gemeindedirektor Karl Schmidt berichtet unter der Überschrift „Kommunale Neuordnung – mit Verfallsdatum“, wie aus Wilnsdorf das wurde, was es ist. Denn 1969 war keineswegs ausgemacht, dass diese neue Großgemeinde Bestand haben sollte. Stark war der Sog von Siegen und Eiserfeld, sodass dem Nachbarn Netphen noch das ganze Weißtal abgenommen werden musste, um aus dem Rest eine lebensfähige Gemeinde zu machen. Für die nun erforderliche, so Schmidt, „rigorose Entwicklung“ der Gemeinde habe es eine „einmalige Einigkeit (fast) aller Akteure“ gegeben. „Aufhalten konnte die Wilnsdorfer Entwicklung schließlich niemand.“
Konrad Schneider widmet sich dem Umlauf von Falschgeld im Siegerland von 1819 bis 1837. Dazu hat er eine Akte im Kreisarchiv ausgewertet. Noch 1910, so berichtet er, wurden in Siegen Reste einer Fälscherwerkstatt mit Werkzeug und falschen Talern gefunden.
In weiteren Beiträgen wertet Daniel Schäfer Grabungen von Hans Kruse an der Wallanlage Rübengarten bei Friesenhagen aus, berichtet Friedrich Fenster über die obere Marienborner Hütte und Eberhard Klein über eine Postkarte, die den Steinbruch Hohenseelbachskopf um 1915 zeigt.
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