Siegen-Wittgenstein. Wer jetzt aus dem Skiurlaub in Österreich oder Südtirol zurückkommt, sollte sich selbst unter Quarantäne stellen.

„Das Coronavirus bringt Herausforderungen mit sich, wie wir sie alle bisher vermutlich noch nie erlebt haben. Um diese bewältigen zu können, muss jeder selbst Verantwortung übernehmen, sonst wird es uns kaum gelingen, die Ausbreitung des Virus effektiv zu verlangsamen“, sagt Landrat Andreas Müller.

Er wirbt bei allen Menschen in Siegen-Wittgenstein darum, sich den Ernst der Lage bewusst zu machen und ganz persönlich die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Dabei hat der Landrat ganz konkrete Beispiele vor Augen: „Wer in den letzten ein bis zwei Wochen aus einem Skiurlaub in Südtirol oder Österreich zurückgekommen ist, sollte von sich aus dafür sorgen, dass er 14 Tage lang zu Hause bleibt und auf soziale Kontakte jeder Art verzichtet“, so Müller, „unabhängig davon, ob er Krankheitssymptome zeigt oder nicht.“

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Test ist nur bei Krankheitssymptomen sinnvoll

Gerade in diesem Fall weist das Kreisgesundheitsamt auch noch einmal darauf hin, dass Tests nur bei Personen sinnvoll sind, die Krankheitssymptome zeigen. Denn um das Virus nachweisen zu können, muss eine bestimmte Viruslast im Körper vorhanden sein. Die ist in aller Regel aber dann auch mit Krankheitssymptomen verbunden. „Testet man jemanden ohne Symptome, dann wird das Ergebnis in aller Regel negativ sein“, so das Kreisgesundheitsamt. Das wäre aber nur eine trügerische Sicherheit, denn aufgrund der Inkubationszeit könnten die Betroffenen trotzdem infiziert sein und noch in einem Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach der Infektion erstmals Symptome zeigen. Das ist auch der Grund, warum nicht jeder, der aus Risikogebieten zurückkommt oder Kontakt zu einem bestätigt Infizierten hat, automatisch getestet wird, sondern nur solche Personen, die auch Krankheitssymptome zeigen.

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Keine privaten Partys organisieren

„Verantwortung übernehmen“ heißt für den Landrat aber auch, Rücksicht auf die Schwächsten zu nehmen. „Das bedeutet etwa, auf Besuche in Krankenhäusern und Altenheime zu verzichten. Genauso wenig ist es jetzt sinnvoll, große private Partys zu organisieren, weil Clubs, Diskotheken oder Kinos geschlossen sind. Und Kinder von Großeltern betreuen zu lassen, weil es für die Kitas ein Betretungsverbot gibt, ist auch nicht sehr hilfreich, weil gerade ältere Menschen mit schweren Krankheitsverläufen rechnen müssen“, so Müller.

„Das alles würde unsere Bemühungen konterkarieren, eine schnelle Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, mit dem Ziel, unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Deshalb appelliere ich noch einmal ganz eindringlich an alle, Verantwortung zu übernehmen und auf jegliche Art von Aktivitäten zu verzichten, die die Ausbreitung des Virus begünstigen könnten“, so Andreas Müller.

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