Siegen. Das Formula-Student-Rennteam der Uni Siegen blickt zufrieden auf das Jahr 2019 zurück. In der neuen Saison soll der Wagen noch besser werden.
Die Arbeit für die neue Saison hat längst wieder begonnen, denn die Vorgabe der Speeding Scientists ist klar: auf den Ergebnissen und Erfahrungen von 2019 aufbauen. Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter dem Formula-Student-Rennteam der Universität Siegen. „Unser Höhepunkt war sicherlich die Fertigstellung unseres ersten allradangetriebenen Elektrorennwagens“, so der technische Leiter Leon Röttgen in einer Mitteilung.
Erste Wettkampfpraxis mit dem Wagen sammelte das Team Ende Juli beim Rennen in Italien. In der Serie „Formula SAE“ gibt es in der Provinz Parma verschiedene Rennen auf mehrere Tage verteilt. Doch ausgerechnet vor dem entscheidenden Wettkampf sorgte der Akku des Fahrzeugs für unerwartete Probleme. Zwar gelang es der Gruppe, diese Schwierigkeiten zu lösen, doch die rund 40 Grad im Schatten an der Rennstrecke sorgten für neue Fehlerursachen am Wagen.
Siegener Rennwagen wird in Italien Publikumsliebling
„Erst am dritten Tag war die technische Abnahme erfolgreich und wir durften auf den Track“, sagt Leon Röttgen. „Wir konnten tatsächlich alle vier Auto-Cross-Runden absolvieren, bevor das Wetter von unerträglicher Hitze in Dauerregen umschlug“, erzählt er. Da einige Teams auf Regenreifen wechseln mussten, setzte sich die Renngruppe aus dem Siegerland gegen die 25 Konkurrenten durch und landete im Ziel auf dem sechsten Platz.
Die in Italien gesammelten Erfahrungen und Ideen, die die Studierenden in vielen Tagen und Nächten ausarbeiteten, sollen nun mit in die neue Saison genommen werden. Das gilt auch für die Vermarktung des Fahrzeugs, „bei der wir im Business-Plan und Design-Event richtig punkten konnten“, so Leon Röttgen. „Neben den gewerteten Prüfungen war unser Fahrzeug Publikumsliebling. Zahlreiche Besucher, Offizielle und auch die Hauptsponsoren des Events waren begeistert von Design, Konzept, Ingenieurarbeit und Verarbeitung“, berichtet der technische Leiter.
Vertiefung des Konzepts
Der Grundstein für die nun anstehende Saison wurde schon frühzeitig im vergangenen Jahr gelegt. Über ein Qualifikationsquiz sicherte sich das Team einen direkten Startplatz für das Rennen in Assen. „Die Veranstaltung in den Niederlanden im Juli gilt als europäisches Top-Event“, so Leon Röttgen. Wenige Tage später geht es zum Wettbewerb nach Zürich. Für die Rennen setzt das Team weiterhin auf den Wagen von 2019.
Dennoch liegt bis zum Sommer noch viel Arbeit vor den Studierenden. „Das Aerodynamik-Paket, die Lenkung sowie die Getriebe unserer Elektromotoren gehören zu den umfangreichsten Änderungen im neuen Jahr“, sagt Leon Röttgen, „beibehalten werden wir im neuen Boliden unser Aluminium-Monocoque, welches im Frühjahr in die Fertigung gehen soll.“
Gewicht einsparen
Die Mitglieder der Baugruppe Chassis und Aerodynamik seien bereits intensiv in die Ausarbeitung des neuen Konzepts vertieft. Streng nach dem Motto „Einmal alles neu“ wird von Grund auf ein neues Aero-Konzept verfolgt. „Zuverlässigkeit, verbesserte Wartungsfähigkeit, sowie eine Gewichtsreduktion im Aluminium-Monocoque sind die Ziele für den neuen Rennwagen“, erklärt der technische Leiter.
Die ersten Kilogramm seien bereits eingespart worden. Auch ein neues Lenksystem wurde konstruiert, das ein präziseres Positionieren des Rennwagens, durch weniger Spiel und verbessertes Lenkgefühl, ermöglichen soll. „Wir freuen uns auf die neue Saison und blicken voller Vorfreude auf die kommenden Events“, sagt Leon Röttgen – inklusive Showfahrten und Vorstellung des neuen Wagens.
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