Hilchenbach. Der Stadtentwicklungsausschuss versucht Maßnahmen zu finden, um die Sicherheit der Hilchenbacher Schülerinnen und Schüler im Verkehr zu erhöhen

Mit der Verkehrssituation rund um Hilchenbacher Schulen beschäftigte sich jetzt der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehrsplanung. Sowohl im Bereich des Gymnasiums Stift Keppel und der b school Allenbach als auch am Schulzentrum Hilchenbach ist die Situation problematisch.

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Stift Keppel

An der Wittgensteiner Straße/ B 508, Einmündung Stift-Keppel-Weg, ereignete sich vor wenigen Wochen ein schwerer Unfall. Ein zwölfjähriger Schüler war beim Überqueren der Straße von zwei Autos angefahren worden. Aus diesem Anlass gab es verschiedene Anregungen zur Verbesserung der Sicherheit an dieser Stelle, Baudezernent Michael Kleber machte sich gemeinsam mit den Schulleitungen bei einem Ortstermin selbst ein Bild von der Situation. Dass es zu dunkel und der Fußgängerweg schwer zu erkennen sei, schilderte er als wichtigste Erkenntnis dieser Besichtigung. Da die Baumaßnahmen an der B 508 allerdings noch nicht abgeschlossen seien, könne die Beleuchtung noch nicht ausgebaut werden, so Kleber.

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Oliver Schneider (CDU), stimmte den Schlussfolgerungen des Baudezernenten zu: „Die Beleuchtung ist das A und O“. Schüler und Autofahrer benähmen sich seiner Erfahrung nach in der Regel ordentlich an dieser Stelle. Eine Gefahr gehe allerdings von den Eltern aus, die ihre Kinder über den Stift-Keppel-Weg zur Schule führen, wo viele Schüler, oft auch große Gruppen, entlanggingen. Er regte zeitweise Sperrung dieser Straße an. Klaus Stötzel (SPD) sagte, er sei „maßlos enttäuscht“ über die Behörden, die er schon oft auf diese Problematik hin angesprochen habe, und die seiner Ansicht nach mit einer gewissen Gleichgültigkeit reagiert hätten. Außerdem müsse die Polizei stärker dafür sorgen, dass Geschwindigkeitsregelungen, vor allem während der Baustellenzeit, eingehalten würden.

Dauerhaftes Tempolimit am Stift-Keppel-Weg?

Die Schulleitungen des Gymnasiums Stift Keppel und der b school Allenbach forderten nach dem Verkehrsunfall in einem gemeinsamen Schreiben an die Stadt Hilchenbach die dauerhafte Einführung eines Tempo-30-Limits im Bereich der Kreuzung B 508/ Stift-Keppel-Weg, auch nach Ende der Umbaumaßnahmen, zumindest während der Stoßzeiten des Schülerverkehrs.

Laut Landesbetrieb Straßen ist dies nur unter bestimmten Umständen möglich, nämlich wenn ein direkter Zugang von der Straße zur Schule besteht. Da dies an der Einmündung Stift-Keppel-Weg nicht der Fall ist, könne auch kein entsprechendes Tempolimit eingeführt werden.

Schulzentrum Hilchenbach

„Elterntaxis gefährden die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler“, stellte auch Andrea Klein aus dem Fachbereich Schulen und Soziales der Stadt Hilchenbach fest. Sie gab einen Überblick über die Verkehrssituation am Schulzentrum Hilchenbach. 615 Schülerinnen und Schüler gehen dort zur Schule, 215 auf die Florenburg-Grundschule und 400 auf die Carl-Kraemer-Realschule. Der Unterricht an beiden Bildungseinrichtungen beginnt nahezu gleichzeitig (7.50 Uhr Grundschule/ 7.45 Uhr Realschule).

Auch alle Busse, die die Hilchenbacher Schülerinnen und Schüler aus den verschiedenen Ortsteilen zum Lernen bringen, kommen in einem Zeitfenster von 23 Minuten an. Eine weitere Entzerrung ist nicht möglich, da mehr Fahrten nicht finanzierbar seien, erklärt Klein. Somit herrscht dort zu dieser Zeit täglich eine angespannte Verkehrssituation. Von den Eltern, die ihre Kinder bis zur Schule bringen, werde die Gefahr noch verstärkt.

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Abhilfe soll die Einrichtung einer Hol-und-Bring-Zone an der Rothenberger Straße schaffen, angrenzend an die dortige Bushaltestelle. Von dort sollen die Schülerinnen und Schüler zu Fuß weitergehen, über den Eberhard-Jung-Weg zur Grund- und über die Jung-Stilling-Alle zur Realschule. Darüber hinaus sollen Gespräche zwischen Schulleitung, Ordnungsbehörden und Polizei stattfinden, in denen ein Konzept zur Verkehrserziehung und der Einsatz von Schülerlotsen erörtert werden soll. Grundsätzlich könnten die Überlegungen zur Veränderung der Verkehrssituation aber nur als Anregung an die Verkehrsbehörden des Kreises weitergegeben werden, so Klein.

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