Hilchenbach. Die Stadt Hilchenbach stimmt Badegäste schon jetzt auf „Ausfalltage“ in der nächsten Freibadsaison ein,.
Frühschwimmen dienstags bis freitags von 6.30 bis 9.30 Uhr, Nachmittagsbetrieb wochentags von 13 bis 18, an Wochenenden von 10 bis 19 Uhr? Kann sein, muss aber nicht: Wer für diesen Sommer eine Saisonkarte für das Hilchenbacher Freibad kauft, soll zumindest auf das neue Risiko bei den Öffnungszeiten eingestimmt sein, findet Baudezernent Michael Kleber. „Es wird sicherlich mal einen Ausfalltag geben.“ Es fehlt am Personal – exakt: an zwei Schwimmmeistern, die bisher noch aus dem Ruhestand heraus ausgeholfen haben und nun nicht mehr zur Verfügung stehen.
Stemmen müssen den Betrieb nun die beiden städtischen Fachkräfte allein. Sie werden zwar von Rettungsschwimmern unterstützt, die aber den Betrieb nicht allein führen dürfen. Das unterscheidet das Freibad in Hilchenbach von dem in Müsen: Hilchenbach ist kein Naturfreibad, sondern hat eine Aufbereitungstechnik, die von Fachkräften bedient werden muss. Davon weicht die Stadt seit dem tragischen Unfall vor nummehr über 20 Jahren in Allenbach nicht ab: Dort war ein Junge ums Leben gekommen, als er in den Sog einer Pumpe geraten war. Das Bad wurde nie wieder eröffnet und zwei Jahre später abgerissen.
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Seit 1983 in Vereinsregie
Seit 1983 ist der TuS Hilchenbach Betreiber des Freibades an der Ferndorfstraße, das 1906 als „Städtische Schwimm- und Freiluftbadeanstalt“ eröffnet wurde – sie wäre nicht mehr als ein umzäuntes Bassin gewesen, wenn Wilhelm Münker nicht das „Luftbad“ mit den Liegewiesen dazuspendiert hätte. Bürgerschaftlicher Einsatz ist auch seit den 1980er Jahren gefragt, als sich die damals schon klamme Stadt nach und nach von ihren drei Freibädern trennte und sie den örtlichen Sportvereinen übertrug. Die kümmern sich um die Pflege der Anlage, bewirtschaften den Kiosk und besetzen die Kasse – in guten Sommern kommt sogar ein Überschuss heraus, den gerade der TuS Hilchenbach gut gebrauchen kann: Auch die Ballspielhalle auf dem Schulberg hat die Stadt dem Verein überlassen.
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Lenne Therme wären Alternative
Bei der Zusammenarbeit von Stadt und TuS soll es in der Ferndorfstraße auch bleiben. Es bestehe „nicht die Absicht“, daran etwas zu ändern, sagte Baudezernent Michael Kleber dieser Zeitung auf Anfrage. Die Vorsitzenden der Ratsfraktionen hatte Bürgermeister Holger Menzel an die Alternative erinnert, den Freibadbetrieb an die Lenne Therme zu übertragen. das Unternehmen betreibt mehrere Hallenbäder, seit 2004 als Pächter auch das städtische Hilchenbacher Hallenbad in Dahlbruch und seit kurzem das Freibad in Burbach. „Irgendwann“ einmal, bestätigt Michael Kleber,sei ein Engagement der Lenne Therme in Hilchenbach Thema gewesen. „Aktuelle Gespräche gibt es da nicht.“
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