Krombach. Carlo Schmallenbach macht in Krombach eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer. Seine Begeisterung für das Brauen geht über die Dienstzeit hinaus.

Bevor Carlo Schmallenbach eine Brauerei überhaupt betreten hat, konnte der 21-Jährige sich bereits „Brauer“ nennen, denn genau das hat er getan: „Ich habe an meiner alten Schule an einem Projekt teilgenommen, bei dem es um die Herstellung eines eigenen Bieres ging. Da bekam ich einen kleinen, aber tollen Einblick in die Welt des Bierbrauens“, sagt der gebürtige Siegerländer. Der Grundstein war gelegt. In der Folge informierte er sich weiter über den Beruf des Brauers und Mälzers und stieß dabei zwangsläufig auf die Krombacher Brauerei. Dort folgte ein Praktikum, das den Entschluss, Bierbrauer werden zu wollen, zementierte. Mittlerweile ist Carlo Schmallenbach im zweiten Ausbildungsjahr.

Unternehmen mit Zukunft

Dass es die Brauerei „vor der Haustüre“ wurde, lag nicht nur an den geografisch günstigen Gegebenheiten. „Mir war es wichtig, ein Unternehmen zu suchen, das wächst und sich am Markt behaupten kann, um eine gesicherte Zukunft zu haben“, erklärt Carlo Schmallenbach seine ambitionierten Beweggründe, die Ausbildung in Krombach machen zu wollen. Durch das Praktikum konnte er sich schon ein gutes Bild über viele Arbeitsprozesse machen sowie über das gute Betriebsklima. Zudem sei er schon immer ein „Macher“ gewesen, weshalb ihn die Ausbildung grundsätzlich gereizt habe. „Ich habe persönlich einfach Freude daran, Dinge zu erschaffen und Menschen damit glücklich zu machen.“

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Naturwissenschaft trifft Technik

Am Ende war es aber natürlich die Brauerei, die das letzte Wort bei der Einstellung hatte. Carlo Schmallenbach durchlief dafür einen Test, bei dem grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse sowie Interesse und Verständnis für technische Prozesse abgefragt wurden. „Das ist Grundvoraussetzung, um bei uns die Lehre machen zu können“, sagt Ausbilder Michael Stenmans vor dem Hintergrund, dass Bierbrauen ein lebensmitteltechnologischer Prozess sei, dem das Verständnis der biochemischen und technischen Vorgänge dabei vorausgehen würde. Das zeigen auch die einzelnen Stationen des Ausbildungsrahmenplans, vornehmlich das Sudhaus, die Filtration und der Gär- und Lagerkeller. All jene Orte, die vielleicht so mancher schon bei einer Brauereibesichtigung kennengelernt hat und die für den angehenden Brauer und Mälzer den Arbeitsplatz darstellen.

Die Brauerei in Zahlen

2019 stellte das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte dar. Der Ausstoß wurde um 1,2 Prozent auf 7,59 Millionen Hektoliter erhöht, der Umsatz stieg um 1,4 Prozent auf 862 Millionen Euro. Damit bleibt Krombacher Marktführer bei den deutschen Bieren.

Seine Aufgaben dort, in einem Satz erklärt: Er ist dafür zuständig, dass das Krombacher Pils auch nach Krombacher Pils schmeckt. Dafür sind täglich mehrere Qualitätskontrollen notwendig. Stimmen der pH-Wert, die Würze, die Hefezellenzahl? Wie sind die Ergebnisse der Messungen von Schwebstoffen, der Schaumstabilität und der Bitterstoffanalyse zu bewerten? – um nur einige der täglichen Arbeitsprozesse zu nennen. Dabei verfolgen die Azubis eine „Learning by doing“-Vorgehensweise. „Wir bekommen das Wissen über die benötigten Rohstoffe am praktischen Beispiel vermittelt, über ihre Annahme und Verbreitung“, sagt Carlo Schmallenbach. Grundsätzlich würde die Sauberkeit und Hygiene bei jeder Station eine große Rolle spielen, weshalb „man oft Reinigungsarbeiten durchführen muss“, so der 21-Jährige. Dies gehöre ebenso zu den täglichen Aufgaben „wie die Entnahme von Proben für das Labor, das Bedienen der Anlagen, das Messen von CO2 und O2 und vieles mehr.“

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Diese Vielfältigkeit an Aufgaben ist es, was ihn fasziniert, antreibt und ihm Freude an seiner Arbeit macht. Für Carlo Schmallenbach sei Bierbrauen „ein Thema, was man Leben muss“. Besonders die Tatsache, dass man täglich etwas Neues erlene und die Ausbildung eine gute Ausgewogenheit von körperlicher und theoretischer Arbeit bieten würde, sei entscheidender Grund, warum er sich „pudelwohl“ bei Krombacher fühle. Das Interesse am Bierbrauen findet bei ihm auch nach Dienstschluss kein Ende. „Da ich mittlerweile die Kenntnisse auch in meiner kleinen Heimbrauanlage umsetzen kann, macht es direkt doppelt Spaß zu sehen, dass man selbst zuhause ein leckeres Bier produzieren kann“, so der Vollblut-Brauer.

Nach der Ausbildung würde er gerne weiterhin bei Krombacher arbeiten, „und, wenn es sich ergibt, meinen Meister machen“. Die Chancen dafür stehen alles andere als schlecht. „Wir möchten unsere Auszubildenden und dual-Studierenden bestmöglich fördern, aber auch fordern, um sie auf ihre weitere Karriere bei Krombacher vorzubereiten“, sagt Heike Klettke, Ausbildungsleiterin der Brauerei. Nahezu 100 Prozent der Azubis werden nach der erfolgreichen Abschlussprüfung langfristig übernommen.

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