Siegerland. Präses des Siegerländer Gemeinschaftsverbandes tritt aus der evangelischen Kirche aus.

Es rumort bei den evangelischen Gemeinschaften im Siegerland: Manfred Gläser, Präses des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Siegerland-Wittgenstein, ist aus der evangelischen (Landes-)Kirche ausgetreten. Und die Südosteuropamission hat den Gnadauer Gemeinschaftsverband, den Dachverband der evangelischen Gemeinschaften, verlassen.

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Die der evangelikalen Bewegung zugewandte „Evangelische Nachrichtenagentur“ idea – die Abkürzung steht für „Informationsdienst der Evangelischen Allianz“ – berichtet über beide Vorgänge. Der Müsener Manfred Gläser, langjähriger Präses der Siegerländer Gemeinschaften, habe seinen Kirchenaustritt mit dem Beschluss der westfälischen Landessynode begründet, gleichgeschlechtliche Ehepaare auch kirchlich zu trauen. Damit sei „ein Punkt erreicht, an dem ich als Präses des Gemeinschaftsverbandes meine Mitgliedschaft in der Kirche nicht mehr verantworten kann“, wird Gläser bei idea zitiert. Nach biblischem Verständnis könne eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden.

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Dem evangelischen Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein gehören nach eigener Darstellung „65 Gemeinschaften und 53 Sonntagsschulen mit mehr als 3500 Mitgliedern“ an. Einige dieser Gemeinschaften veröffentlichen ihre Kontaktdaten und Termine nicht. Als Ansprechpartner nennt der Verband neben seinem Vorstand fünf Pastoren, zwei Kindermissionarinnen und einen Verantwortlichen für die Sonntagsschulen. Der Siegerland-Wittgensteiner Gemeinschaftsverband ist die größte regionale Gliederung in Nordrhein-Westfalen.

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Mission für Süd-Ost-Europa verlässt Gnadauer Verband

Die Mission für Süd-Ost-Europa gehörte, wie der Siegerländer Gemeinschaftsverband, dem Gnadauer Gemeinschaftsverband an; sie hat ihren Sitz in Freudenberg. Begründung für den Austritt sei laut idea „die veränderte theologische Ausrichtung des Gnadauer Verbandes“ und dessen „plurale Sichtweise“, die Bibel nicht mehr uneingeschränkt als Gottes Wort zu verstehen. Die Agentur zitiert aus dem Austrittsschreiben: „Wenn die Grundlagen um Bibel und Nachfolge undeutlich werden, ist der geistliche Niedergang nicht mehr weit.“

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