Helberhausen. Helberhausen bewirbt sich bei „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Verantwortlichen stellten nun den Ablauf vor und baten die Einwohner um Beteiligung
„Helberhausen hat Zukunft“, sagt Raphael Herrmann, Vorsitzender des Heimatvereins Helberhausen-Oberndorf. Der Hilchenbacher Stadtteil bewirbt sich bei „Unser Dorf hat Zukunft“. Bei einer Dorfversammlung informierten die zuständigen Fachleute der Stadt Hilchenbach darüber, worauf es bei dem kreisweiten Wettbewerb ankommt und riefen die Einwohner dazu auf, sich aktiv einzubringen.
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Der Wettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“ soll in erster Linie die Gemeinschaft stärken, indem die Bewohner zu gemeinsamem Engagement motiviert werden. Im Zuge der Teilnahme sollen die Stärken, aber auch die Schwächen im jeweiligen Dorf sichtbar werden, um darauf aufbauen und daran arbeiten zu können. Was das Dorf schon zu bieten habe, „das wissen oft nur die Dorfbewohner selbst“, sagt Hans-Jürgen Klein, Fachbereichsleiter Bürgerdienste in Hilchenbach. Er begleitete bei den vergangenen Wettbewerben, die 2017 und 2014 im Kreis stattfanden, die Bewerbungen Hilchenbacher Stadtteile. 2017 wurde Müsen Kreissieger. „Ein Dorf darf Probleme haben, ein Dorf darf aber auch Visionen und Träume haben“, fasst Klein seine Erfahrungen zusammen.
Bundeswettbewerb
Die Sieger des Kreiswettbewerbs qualifizieren sich für den Landeswettbewerb, der 2021 ausgetragen wird. Die Sieger aus NRW qualifizieren sich für einen bundesweiten Wettbewerb 2022.
Teilnahmeberechtigt sind räumlich geschlossene Ortschaften oder Gemeindeteile mit vorwiegend dörflichem Charakter. Für den Landes- und Bundeswettbewerb dürfen diese maximal 3000 Einwohner haben.
Bis zum 30. April muss die Teilnahme beim Kreis angemeldet werden. Im August besichtigt eine Kommission die Dörfer, die Ergebnisse werden am Samstag, 29. August, im Rahmen des „Festes der Dörfer“ zum 25-jährigen Bestehen des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein verkündet. Die Kommission wird anhand von Vorschlägen aus verschiedenen Vereinen und Gremien des Kreises gebildet. Bei der Ortsbesichtigung, die etwa zwei Stunden dauern wird, sei es besonders wichtig, dass viele Menschen aus dem Dorf teilnehmen und ihre Heimat präsentieren, so Klein. Die Route muss bis zur Anmeldung feststehen.
Die Kategorien
„Die Kommission will kein fertiges Dorf sehen“, sagt Alina von Germeten, die im Rathaus Hilchenbach für den Wettbewerb zuständig ist. „Es geht darum, die Zukunft zu zeigen.“ Es gibt vier Bewertungsbereiche, in denen das Dorf beurteilt wird. In den Bereich Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen fallen zum Beispiel Konzepte zur Versorgung mit Energie und Lebensmitteln, die Tourismusstrategie und die Zusammenarbeit mit Unternehmen. Zu den Sozialen und Kulturellen Aktivitäten gehören soziale und kirchliche Projekte, generationenübergreifende Initiativen und die Einbeziehung von Neubürgern.
Bei Baugestaltung und Siedlungsentwicklung geht es im Wesentlichen um den Umgang mit Flächen und Gebäuden. Im Zusammenhang von Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft wird beurteilt, wie die heimische Flora gepflegt und in die Gestaltung des Dorfes mit einbezogen wird.
An diesen Kategorien zugeordneten Themeninseln konnten die Bürger mit Fachleuten der Stadtverwaltung sprechen und Ideen sammeln. Dabei kamen zum Beispiel ein Dorfladen, Seniorennachmittage und die Aufwertung des Containerplatzes am Dorfeingang zur Sprache. Die Initiatoren wollen diese Anregungen mit in die weitere Vorbereitung nehmen. Die Dorfgemeinschaft sucht außerdem Mitstreiter, die sich im Rahmen des Wettbewerbs engagieren möchten, idealerweise sollen sich vier Gruppen zu den jeweiligen Bewertungskriterien bilden.
Die Auszeichnungen
Je nach Bewertung erhalten die Dörfer vom Kreis Gold-, Silber- und Bronzeurkunden und Geldpreise, die zur Dorfentwicklung eingesetzt werden sollen. Zusätzlich unterstützen die Sparkassen des Kreises den Wettbewerb. 8000 Euro werden im Vorfeld im Rahmen der sogenannten Dorflotterie verlost. Außerdem vergeben der Kreis, verschiedene Vereine und Verbände Sonderpreise für besondere Leistungen auf speziellen Teilgebieten, zum Beispiel Natur- und Artenschutz. Das Ergebnis sei aber letztendlich zweitrangig, betonte Hans-Jürgen Klein.
Schon die Teilnahme am Wettbewerb sei seiner Erfahrung nach ein großer Gewinn für die gesamte Dorfgemeinschaft und von den entwickelten Ideen könne Helberhausen in jedem Fall profitieren. Er schätze die Chancen Helberhausens jedoch auch als gut ein.
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