Wilgersdorf/Siegen. Das Haus der Kirche in Siegen soll kostspielig umgebaut und saniert werden. Dafür stimmt die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen.
Es ging um viel Geld bei der Kreissynode der evangelischen Kirche Siegen: Das Haus der Kirche (HdK) in der Siegener Burgstraße soll für zehn Millionen Euro umgebaut und saniert werden. Dafür haben die Mitglieder bei ihrer Sitzung in Wilgersdorf jetzt gestimmt.
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Die Summe geht hervor aus einer Potenzialanalyse, die das Team von der K-Plan AG, einer Firma für Projektentwicklung und Gesamtplanung, für den Kreissynodalvorstand (KSV) erstellt hatte. So sollen unter anderem ein Innenhof und ein Raum der Stille, der im alten historischen Gewölbekeller Platz finden soll, entstehen. Aber auch mehr Parkplätze soll es zukünftig geben. Zusätzlich werden neue Funktionen für das erste und zweite Obergeschoss geplant. Die bisherige Nutzfläche von etwa 1800 Quadratmeter bleibt dabei unverändert.
KSV wirbt für Erhalt des Standorts Burgstraße
Es war viel Überzeugungsarbeit notwendig, um die Zustimmung der Mehrheit zu erhalten. Zunächst erschien die Summe von zehn Millionen Euro nicht wenigen Personen im Raum zu hoch für die Sanierung- und Umbauarbeiten eines Gebäudes. Mit dem Geld könnte man sich eine Reihe von Gemeindezentren leisten. Als „Druckfehler“ habe ein Mitglied die Summe von zehn Millionen Euro zunächst empfunden, die unter anderem durch Kredite und Zuschüsse finanziert werden sollen.
Verwaltungsleiter Oliver Berg verwies zum einen auf die staatliche Förderung, die „nicht zu knapp“ ausfallen würde, sollte man beim Umbau einem energetisch sinnvollen Konzept folgen. Zudem sei es laut Stuberg auch eine „Investition in die Zukunft“, da der Wert des Gebäudes an dem Standort in der Zukunft steigen würde. Zum anderen verwies Berg auf den Rückhalt der Stadt Siegen, die die Pläne einer Sanierung und eines Umbaus vollumfänglich unterstützen würden.
Haus der Kirche stark sanierungsbedürftig
Aufgaben der Synode
Zweimal im Jahr tagt die Kreissynode. Das ist ein zentrales Ereignis im Kirchenkreis. Über hundert Vertreter der Gemeinden und Einrichtungen beschließen nicht nur die Eckpfeiler kreiskirchlicher Arbeit und den Haushalt, sondern beraten alle wichtigen Themen – etwa Jugendarbeit, den Umgang mit Arbeitslosigkeit in der Region oder die knapper werdenden Finanzen der Gemeinden.
Dass das Haus der Kirche stark sanierungsbedürftig ist, darüber gab es bei den Anwesenden allerdings keinen Zweifel. Heizung, Fenster, energetische Ausstattung und vieles andere weisen starke, akute Mängel auf. Vor diesem Hintergrund hatte sich eine synodale Versammlung bereits am 17. März 2017 erstmals mit der Sanierungsbedürftigkeit des Hauses beschäftigt.
Damals wurde ein Neubau „auf der grünen Wiese“, also an einem anderen Standort, als eine denkbare Option vorgestellt. „Diese Option hat sich für den Kirchenkreis aber zerschlagen, weil wir den erforderlichen Grundstückszuschnitt für unser Gebäude absehbar nicht vorgefunden haben. Wir hätten nicht genügend Platz“, sagte Superintendent Peter-Thomas Stuberg in seiner Einbringungsrede.
Kurze Wege in der Verwaltung des Kirchenkreises erhalten
Stattdessen hat der KSV den Standort Burgstraße 21-23 noch einmal verstärkt in den Blick genommen. Die Potenzialanalyse sollte prüfen, welche Möglichkeiten sich an diesem Standort optimal ausschöpfen ließen. „K-Plan ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ertüchtigung und Modifizierung des bestehenden Standortes aus mehreren Gründen geboten und vor allem gut realisierbar ist“, sagte Peter-Thomas Stuberg, der zudem betonte: „Wir machen sehr gute Erfahrungen mit der Einhaus-Lösung an genau dieser Stelle.“
Die kurzen Kommunikationswege seien unerlässlich und dringend geboten für die täglichen Arbeitsabläufe. Der jeweils kurze Dienstweg, der unmittelbare persönliche Gesprächskontakt sowie der direkte Draht würden häufig etwa von den im Haus angesiedelten Referatsleitungen in Anspruch genommen. Manche vordringliche Entscheidung könne so in kurzem Kontakt direkt gemeinsam ermessen und miteinander gefällt werden.
„Dafür ist das Gespräch in unterschiedlichen Zusammenstellungen und spontanen Konstellationen unbedingt wichtig“, sagte Peter-Thomas Stuberg. Sollte die Superintendentur etwa an einen dritten Standort verlagert werden, würden die Abläufe dagegen „unnötig erschwert“, ergänzte er. Es würde gerade die kompakte und vernetzte Gesprächsmöglichkeit, die das Haus biete, „komplett zergliedern“.
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