Siegen. Die Regionalausscheidung in der First Leo League findet im Januar statt. Am Samstag konnten die Mannschaften in Siegen schon einmal trainieren.
Die kleinen Roboter unterschiedlicher Bauweise flitzen über das Spielfeld, erledigen ihre Aufgaben, stoßen dabei aber auch immer wieder an ihre Grenzen. Im echten Wortsinne, weil sie die Matte verlassen oder andere Bauwerke umstoßen. Aber kein Problem, es kann ja noch korrigiert werden.
Am 11. Januar wird es ernst für die Jugendlichen und ihre Roboter. Dann wird in der Gesamtschule Wenden der Regionalwettbewerb 2018/19 der „First® Lego® League“ ausgetragen, können 17 Teams aus Siegen-Wittgenstein, Olpe und den angrenzenden Kreisen versuchen, sich für das deutsche Semifinale zu qualifizieren, das wiederum ins Finale mit Mitbewerbern aus diversen europäischen Ländern führt.
Zentrales Thema ist in diesem Jahr „City Shaper“, die „grüne Stadtentwicklung“, bei der die Kinder und Jugendlichen mit ihren Lego-Robotern bestimmte Aufgaben lösen müssen und dabei spielerisch an Naturwissenschaften und Informatik herangeführt werden sollen. Zugelassen sind Schulgruppen, aber auch Private, „die zu Hause in der Garage“ tüfteln können.
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In der Region wird der Wettbewerb, der diesmal unter der Schirmherrschaft von Bundesbildungs- und Forschungsministerin Anja Karliczek steht, seit der Saison 2008/2009 ausgetragen. In den Anfangsjahren habe es einmal sogar 40 Teams gegeben, erzählt Kevin Hörnberger, der als Regionalpartner für die Ausrichtung verantwortlich ist. Später sei die Zahl dann ordentlich gesunken. Mit den aktuell 17 teilnehmenden Gruppen ist er aber sehr zufrieden, „unser Ziel sind 24“.
Erstmals mit Trainingstag
In diesem Jahr kann er einige Neuerungen vermelden, die unter anderem mit einem neuen Hauptsponsor zu tun haben. Erstmals wurde am Samstag zu einem Vorbereitungs- und Schnuppertag auf das Gelände der Datasec GmbH in Siegen eingeladen, wo die Gruppen erste Ergebnisse vorstellen und sich wertvolle Tipps für den Januar abholen konnten. Die Aufgaben wurden am 1. August verteilt. Gerade durch die Ferien gebe es für die Schulgruppen immer starke Verzögerungen, erklärt Kevin Hornberger. Wenn sie im Januar direkt in die Entscheidungen gingen, würde jeder Fehler sofort mit Punktabzügen geahndet. Deshalb soll ab sofort dieser „Trainingstag“ angeboten werden, natürlich in Abstimmung mit den höheren Ebenen, für die das Siegener Vorhaben als interessiert beachtetes Modellprojekt gilt.
Auch Grundschulen dürfen nun mitmachen
Ebenfalls neu ist die Ausschreibung für die Grundschulen. Waren bislang in der Region nur die Schüler im Alter von 9 bis 16 Jahren angesprochen, dürfen nun auch die Jüngeren in der „Junior“-League mitmachen.
Allerdings gehe es da noch spielerischer zu, sagt Kevin Hörnberger. Die Ergebnisse würden in Ausstellungen an den Grundschulen gezeigt, aber noch nicht in Wettbewerben gegeneinander gestellt.
Insgesamt seien der Phantasie der Schüler beim Bau und beim Programmieren ihrer Roboter keine Grenzen gesetzt, solange sie sich an die gestellten Themen hielten und mit Originalsteinen des dänischen Anbieters bauten. Der Grundkasten für den Roboter sei überall zu kaufen, „zehn Prozent der Teilnehmer haben den aber ohnehin schon zu Hause“. Am Wettbewerbstag stünden drei Jurybewertungen (Roboterdesign, Forschung, Teamwork) an. Danach gehe es in drei Runden mit dem fertigen Roboter.
Schauplätze sollen wechseln
Kevin Hörnberger ist selbst dreimal im nationalen Halbfinale gewesen und kann auch sonst über gute Ergebnisse der heimischen Teams über die Jahre berichten. Viele haben mehrfach mitgemacht und bleiben nach Erreichen der Altersgrenze als Jurymitglieder dabei. Bei einigen sei das Ziel zudem erreicht worden, sie zu einem Studium Richtung Ingenieur oder IT zu motivieren. Vor dem Hintergrund fehlender Fachkräfte in diesem Bereich soll die Werbung in den kommenden Jahren noch verstärkt werden.
Kevin Hörnberger möchte künftig auch mit dem Schauplatz des Regionalwettbewerbs stärker rotieren, nachdem bislang nur einige wenige Schulen ausgewählt worden seien. Dafür sieht er die Partnerschaft mit „Datasec“ als wichtigen Baustein. Geschäftsführer Frank Sebastian Weber kannte den Wettbewerb vorher nicht, fand die Sache aber spannend, als er auf Kevin Hörnberger stieß, der gerade einen neuen Hauptsponsor suchte. Nebenbei arbeitet Weber mit dem Evangelischen Gymnasium („Evau“) an einem gemeinsamen Robotikprojekt und beteiligt seine Auszubildenden an der Zusammenarbeit mit der „First® Lego® League“. Die Unterstützung soll eine langfristige sein, sind sich Weber und Hörnberger einig.