Siegen. Die Staatsanwaltschaft Siegen klagt den früheren Theatermitarbeiter auch wegen sexuellen Missbrauchs an einem Jugendlichen an.

Die Staatsanwaltschaft Siegen hat Anklage gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Apollo-Theaters erhoben. Er wird beschuldigt, einen Jugendlichen mehrfach sexuell missbraucht zu haben und Videos mit kinderpornografischem Inhalt besessen zu haben. Die Polizei hatte auf dem Rechner an seinem ehemaligen Arbeitsplatz 14 einschlägige Dateien sichergestellt und bei weiteren Durchsuchungen zwei CDs mit insgesamt 211 Dateien beschlagnahmt.

Der Kontakt zu dem Jugendlichen, so Gerichtspressesprecher Dr. Sebastian Merk, habe über einen längeren Zeitraum bestanden. Aus der Anklageschrift gehe hervor, dass der Angeschuldigte den damals 14-Jährigen bei einer Veranstaltung angesprochen, mit ihm Telefonnummern ausgetauscht und dann privat aufgesucht habe.

Kurzfristiger Prozessbeginn ist nicht zu erwarten

Das Apollo-Theater hatte sich von dem ehemaligen Mitarbeiter bereits im Frühjahr 2018 öffentlich distanziert. Zu diesem Zeitpunkt war von einem Eigentumsdelikt die Rede, außerdem waren seinerzeit am Gebäude Graffiti-Schmierereien aufgefallen, die sich gegen die Theaterleitung richteten. Ob diese Vorfälle zu den Ermittlungen geführt haben, die nun in einer Anklage münden, konnte das Gericht gestern nicht bestätigen.

Mit einem kurzfristigen Beginn des Prozesses vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Siegen sei nicht zu rechnen, sagte Gerichtssprecher Dr. Merk auf Anfrage. Zunächst hätten die Beteiligten Gelegenheit zur Stellungnahme, möglicherweise werde auch ein Sachverständiger hinzugezogen.

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