„Quartierspflegekerne“ machen es möglich, dass sich in Nachbarschaften die Generationen mischen.

Der Kreis hat den Wohnungsmarkt in Siegen-Wittgenstein analysieren lassen.

Fakten

„In den letzten Jahren funktionierte der Generationswechsel. Wenn Ältere verstorben oder ins Pflegeheim gezogen sind, haben zumeist Familien mit jungen und älteren Kindern die Häuser erworben.“

„Je besser ein Eigenheim vom Arbeitsplatz aus erreichbar ist, desto höher ist die Nachfrage.“ Außer einem schlechten baulichen Zustand machen die Lage an Hauptverkehrsstraßen oder fehlende Erreichbarkeit von Geschäften Häuser schwer verkäuflich.

„Die größten Versorgungslücken sehen bzw. erwarten die Kommunen derzeit und zukünftig bei Alleinstehenden und zwar insbesondere bei über 60-jährigen Personen, in Siegen auch verstärkt bei den unter 25-Jährigen.

„Derzeit und zukünftig fehlen in den Kommunen am stärksten kleine Mietwohnungen (unter 65 m²).“

Ziele

Mietwohnungen werden kreisweit von einkommensschwachen, oft alleinstehenden Älteren gesucht. „Umzugsbereite ältere Einfamilienhausbesitzer fragen dann Mietwohnungen nach, wenn der Erlös aus dem Verkauf des Einfamilienhauses nicht für eine Eigentumswohnung ausreicht oder man sich im Alter nicht mehr mit der Verpflichtung einer Eigentumswohnung belasten möchte.“

Die Stadt Hilchenbach hat das Entwickeln altersgerechter Wohnangebote und die Stabilisierung und Entwicklung der Stadtteile als wohnungspolitische Ziele angegeben.

Die Wohnungsmarktanalyse empfiehlt „Quartierspflegekerne“: Häuser in einer Mehrgenerationennachbarschaft mit Wohnungen für Hilfs- und Pflegebedürftige und Service-Stützpunkten, auf die auch jüngere Bewohner zugreifen können, zum Beispiel bei Krankheitsfällen. Pflegemietwohnungen, betreute Wohngemeinschaften, Nachbarschaftscafés werden genannt. Die Studie räumt ein, dass das Konzept bisher für ländlich geprägte Einfamilienhausgebiete nicht übertragen wurde. Das, so raten die Fachleute, sollte für einen Standort außerhalb der Stadt Siegen entwickelt werden. „Die Untersuchungen vor Ort haben gezeigt, dass es vermutlich in jedem Ortsteil einer Kommune mehrere Haushalte gibt, die sich schon heute Gedanken über das Wohnen im Alter im Quartier machen. Dieses Engagement-Potenzial sollte bei der Entwicklung eines kleinmaßstäblichen Quartierspflegekerns auf jeden Fall genutzt werden.“

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