Deuz. Das Projekt „Schichtwechsel“ wirbt für Inklusion und Verständnis. Leider machen noch zu wenig heimische Unternehmen mit. Ein Kommentar.

Absolut klasse finde ich den Schichtwechsel. Die Idee, den Arbeitsplatz für einen Tag zu tauschen und Menschen mit einer Beeinträchtigung einen unverbindlichen Einblick in andere Jobs zu geben, ist großartig. Und auch ein Besuch in den Werkstätten lohnt sich. Denn wenn wir ehrlich sind: Wissen wir eigentlich, was die Menschen dort täglich leisten? Was sie auf dem Kasten haben? Ich denke nicht. Zu selten schauen auch wir vom „ersten Arbeitsmarkt“ über den Tellerrand.

Schade finde ich, dass zwar viele Unternehmen Interesse gezeigt, sich aber gegen die Teilnahme entschieden haben. Vielleicht weil die Aktion hier neu ist. Vielleicht weil sie Ungewissheiten mit sich bringt. Habe ich überhaupt eine Arbeit, die geeignet ist? Wie ist es mit der Barrierefreiheit? Wird wohl alles gut klappen? Wer es nicht ausprobiert und sich darauf einlässt, der kann es nicht wissen! Teilnehmer Martin Hoffmann hat einen entscheidenden Satz gesagt: „Man sollte nicht immer alles vorab verkomplizieren.“ Exakt! Wer den behinderten Menschen die Chance gibt, in den Betrieb zu schnuppern, der wird nicht alleingelassen. Die Betreuer kennen ihre Schützlinge und deren Bedürfnisse genau, so dass es für beide Seiten zu einem Erfolg werden kann. Mein Appell: Trauen Sie sich und machen Sie mit!

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