Siegen-Wittgenstein. Das neue Regionalbüro versteht sich als Kooperationspartner für die Akteure im Bereich der Pflegeinfrastruktur und organisiert Kurse und Projekte.

Gut vernetzte, transparente und bedarfsgerechte Strukturen, die den schnellen Weg zum richtigen Partner in der persönlichen Pflegesituation bieten – dieses Ziel verfolgen die „Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz“ in Nordrhein-Westfalen, die zum 1. Juli gegründet worden sind. Auch in Eiserfeld ist ein solches Büro entstanden, das für die rund 720.000 Einwohner im Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie dem Hochsauerlandkreis zuständig ist.

Weiterhin in den eigenen vier Wänden leben

„Wir wollen Beratungs- und Unterstützungsstrukturen vor Ort so weiterentwickeln, dass Menschen mit Pflegebedarf auch weiterhin ein selbstbestimmtes und teilhabeorientiertes Leben ermöglicht wird – und das möglichst in den eigenen vier Wänden“, sagt Leiterin Charlotte Boes (Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin). Sie bildet zusammen mit Dagmar Langenohl (Fachwirtin in Alt- und Krankenpflege) und Gerontologe Jannik Meyer derzeit das Team, das sich von den neuen Räumlichkeiten an der Eichertstraße in Eiserfeld aus mit den neuen Aufgaben befasst.

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Das Regionalbüro ist jedoch keinesfalls als neuer Pflegeberatungsstützpunkt anzusehen, sondern als partnerschaftlicher Kooperationspartner für die Akteure und Anbieter im Bereich der Pflegeinfrastruktur vor Ort.„Die häusliche Versorgung und mit ihr die ambulanten Angebote sollen ausgebaut werden“, so Thomas Weber, Bereichsleiter beim Caritasverband Siegen-Wittgenstein, der als Träger fungiert.

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Spektrum reicht von häuslicher bis zur vollstationärer Pflege

Das Regionalbüro ist zwar eine Weiter- und Fortführung des Demenzservicezentrums, das sich von 2007 bis zum 30. Juni dieses Jahres ausschließlich um das Thema Versorgungssicherheit für Menschen mit Demenz und deren Zugehörigen befasst hat, wird sich aber nun mit noch mehr Zukunftsaufgaben beschäftigen. Hier gibt es drei Themenkomplexe:

  • So werden für die gewerblichen und ehrenamtlichen Entlastungsdienste sowie pflegenden Angehörigen Pflegekurse und Qualifizierungsmaßnahmen, Projekte und Kurse organisiert und durchgeführt, um die ambulanten und häuslichen Strukturen weiterzuentwickeln. „Das Regionalbüro fungiert dabei als Schnittstelle, die sich mit den regionalen Gegebenheiten auskennt“, so Charlotte Boes. „Wir beraten betroffene Personen allerdings nicht selbst und bieten keine Einzel- oder psychosoziale Beratung an, können aber Hinweise geben, an welchen Stellen sie Hilfe findenkönnen.“ Träger, Kommunen und Dienstleister hingegen können sich im Regionalbüro beraten lassen. Darüber hinaus können die Regionalbüros die Fachkraftbegleitung für anerkannte Dienste oder Einzelkräfte übernehmen, die für die Sicherung der Qualitätsstandards zwingend benötigt wird.
  • Der zweite Themenkomplex bezieht sich auf die Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Pflegeberatungsstrukturen in den Kreisen. Hier stehen die Pflegekassen sowie kommunale oder trägerorientierte Beratungsstellen im Fokus, die zusammengebracht und vernetzt sowie mit Informationen und Veranstaltungen unterstützt werden sollen. Die Arbeit soll sich dadurch weiterentwickeln, Prozesse sollen optimiert und verbessert werden.
  • Der letzte Themenbereich bezieht sich darauf, Bedarfe zu entdecken und Lücken zu schließen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. „Hier steht das gesamte Spektrum von häuslicher bis vollstationärer Pflege im Fokus“, unterstreicht Thomas Weber.

Weitere Infos gibt es bei Charlotte Boes, 271/234178140, und Jannick Meyer, 271/234178144, sowie per E-Mail an regionalbuero-apd@caritassiegen.de.