Hilchenbach. In Dahlbruch und Allenbach werden KAG-Beiträge fällig, Auch für die Stadt ist der Straßenausbau ein Millionending.

An den Kosten für den Ausbau der B 508 ist die Stadt Hilchenbach mit insgesamt einer Million Euro beteiligt – für Gehwege, Beleuchtung und Parkstreifen, die nicht auf Rechnung des Bundes gehen. Davon werden die Anlieger 242.300 Euro tragen müssen, die nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) abgerechnet werden. Einen bis zwei Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche macht das aus.

Die Rechnung steht unter Vorbehalten. Zum einen, wie die Verwaltung jetzt im Rat deutlich machte, weil Veränderungen beim KAG im Landtag beraten werden; dann könnte es sein, dass der Anliegeranteil verringert wird. Zum anderen, weil die Kostenschätzung des Landesbetriebs Straßenbau aus den Jahr 2018 stammt.

Vier Bauabschnitte

Die Ausbaustrecke der B 508 auf Hilchenbacher Stadtgebiet ist etwa 2,7 Kilometer lang. Das längste Teilstück ist mit rund einem Kilometer der Abschnitt zwischen Stift-Keppel-Weg und Dahlbrucher Kirche, das kürzeste mit 493 Metern die Strecke von der Allenbacher Ortsmitte bis Stift Keppel, das 2020 an der Reihe ist.

Die enthält auch den bereits finanzierten vierten Bauabschnitt mit dem Allenbacher Kreisel und der anschließenden Strecke bis zur Allenbacher Ortsmitte, die gerade gebaut wird. Und die drei Parkstreifen, die sich die Stadt extra gewünscht hatte, weil die Mehrzweckstreifen durch Radwege ersetzt werden. Fest steht allerdings inzwischen, dass die Parkstreifen in der Allenbacher Ortsmitte und beim – von der Kirche aufgegebenen – Allenbacher Gemeindehaus nicht angelegt werden; bleiben nur die Stellplätze unterhalb der katholischen Kirche in Dahlbruch.

Beitragsbescheide kommen 2021

Die Stadt rechnet damit, dass sie 2020 den dritten Bauabschnitt zwischen Allenbach und Stift-Keppel-Weg finanzieren muss. 2021 und 2022 geht es mit dem zweiten Bauabschnitt bis zur Dahlbrucher Kirche weiter, 2023 und 2024 mit dem ersten Bauabschnitt bis zur Schweisfurth. Die Nummerierung der Bauabschnitte stammt aus der Zeit, als der Landesbetrieb Straßenbau noch ferndorfaufwärts bauen wollte. „Mit Verzögerungen ist zu rechnen“, glaubt die Hilchenbacher Verwaltung. Mit den Anliegern abrechnen will die Stadt die Maßnahme insgesamt -- die Gesamtrechnung wird also auf alle Grundstücksbesitzer in Dahlbruch und Allenbach gleichmäßig aufgeteilt. Vorausleistungen auf die endgültige Abrechnung will die Stadt erheben, wenn der zweite Bauabschnitt fertig ist, also wohl 2022.

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Aktuell wird im Bereich der Allenbacher Ortsmitte-Kreuzung gearbeitet. Eine Ampel regelt den Verkehr, die Anbindung der Alten Landstraße ist gesperrt. Ob die nicht wieder geöffnet werden könne, fragte Markus Köppen (SPD). Dann würde eine dritte Ampel nötig, gab Bürgermeister Holger Menzel zu bedenken. Die zusätzliche Grünphase gehe auf Kosten des Verkehrs auf der B 508, „die Staus würden dort deutlich länger.“ Zugesichert habe der Landesbetrieb, dass es keine „Winterbaustelle“ geben werde. Die Straße soll frei gemacht werden, bevor im Frühjahr weitergebaut wird.

Ärger über gepflasterte Radwege

Bereits eine Woche zuvor hatte der Landesbetrieb im Bauausschuss den technischen Ausbauplan vorgestellt. Auf den bebauten Seiten erhält die Bundesstraße getrennte Geh- und Radwege, auf dem unbebauten einen Radweg. Im Rat kritisierte Ernst Heinrich Hofmann (FDP) das Vorhaben, den Radweg zu pflastern. Begründet hatten dies die Planer mit den darunter verlegten Leitungen – ein Austausch wäre dann durch das Aufnehmen des Pflasters statt das Aufbrechen einer Asphaltdecke einfacher, ohne den Weg nachhaltig zu beschädigen. Weiteres Argument: das einheitliche Straßenbild im Gesamtverlauf der B 508. Auch in Ferndorf wird bereits gearbeitet.

Ein „Schildbürgerstreich“ sei das, meint Hofmann: Radfahrer würden die gepflasterte Strecke nicht akzeptieren und auf der Fahrbahn bleiben. Zudem sei diese Ausführung „mindestens 30 Prozent teurer“. Um Anlieger von Beitragszahlungen zu entlasten, müsse die Stadt überlegen, stattdessen die Gehwege bloß zu asphaltieren. Der Rat stimmte dem B-508-Ausbau bei drei Gegenstimmen und zwei Stimmenthaltungen zu.

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