Hilchenbach. Vier Bands machen Musik beim Ride Against Racism im Hilchenbacher Dirt-Bike-Park – ein Beitrag zur landesweiten Nacht der Jugendkultur.
Brenntonnen, Bierbänke und der dröhnende Bass im Hintergrund – im Dirtbikepark in Hilchenbach sind alle entspannt. Doch der Anlass ist dringlich: Es ist Zeit für den mittlerweile sechsten „Ride Against Racism“. Rasant preschen Jugendliche und auch Kinder über die Dirtbikestrecke – Kurven, in denen der Dreck fliegt, und Sprünge, bei denen es die Biker tun. Die Beine in der Luft von sich gestreckt, die Hände vom Lenkrad genommen – viele sind wagemutig, ganz ohne Angst. Sie fahren so gekonnt, dass es auch nicht brenzlig wird, wenn sich die Wege mal kreuzen. Die Community scheint extrem solidarisch. Selbst mitten im Wettbewerb ermuntern und bejubeln sie sich gegenseitig. Andere wärmen sich am Feuer, Regenbogenflaggen wehen neben dem Banner gegen Rassismus. „Jede Diskriminierung ist überflüssig!“, erklärt Heike Kühn vom Kinder- und Jugendbüro Hilchenbach. Mit der Sorge um die aufkommenden rechten Tendenzen, erscheint die Veranstaltung umso wichtiger: „So wie sich das in den letzten Jahren entwickelt, wird es Zeit, dass wir uns einen Stempel aufdrücken!“, macht ihr Kollege Roman Mengel deutlich. Das Event ist für jeden gedacht, niemand soll sich nicht willkommen fühlen, wenn er unter dem Motto „Wir sind mehr“ teilnehmen möchte. Deshalb ist es so organisiert, dass es keine Gründe gibt, nicht zu kommen. Beeindruckend ist das Engagement der Veranstalter.
Bands treten auf
Bei solchen Events erreichen sie die Jugend ohne Umwege, üben direkten Einfluss auf die heranwachsenden Generationen aus – sorgen für mehr Harmonie und gegenseitige Toleranz.„Bei der Auswahl der Partner war es uns wichtig, dass wir die Vielfalt der Gesellschaft repräsentieren“, sagt Kühn. Organisationen wie „Kein Bock auf Nazis“ teilen sich den Platz mit der „queeren“ Vereinigung „SCHLAU“. Roland Wiegel: „Wir wollen hier Bewusstsein für quere Themen verbreiten, Fragen beantworten, die manche vielleicht schon lange hatten…wir sind froh, hier in die Menge einzutauchen und Kontakt anzubieten.“
Diverse Bands halten die Stimmung: Neben KAFVKA aus Berlin, sind Tashenknall und Rayquasa mit von der Partie. Spontan dabei sind Slab Strike. Sänger Sören Schuppert: „Hardcore steht für Links gegen Rechts. Gegen Nazis, Homophobie, Sexismus.“
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