Wilnsdorf. Sascha’s Kochschmiede in Wilnsdorf ist ein charmantes, modernes Restaurant. Sascha und Mira Rudan setzen auf deutsche und kroatische Gerichte.
Eigentlich hatte er sich schon zur Ruhe gesetzt. Nachdem Sascha Rudan im Mai 2015 sein Restaurant abgegeben hatte, wollte der gebürtige Kroate sein Rentnerdasein genießen. Aber nichts tun, das konnte Rudan nicht. „Als Jupp Heynckes mit 72 Jahren sein Comeback bei den Bayern verkündete, stand für mich fest: Was der alte Bayer kann, das kann ich auch. In mir stecken noch einige gute Jahre Gastronomie“, sagt der erfahrene Wirt. Sein eigenes Comeback feierte Rudan in Wilnsdorf, wo er seit fast zwei Jahren „Sascha’s Kochschmiede“ betreibt.
Ausbildung in Zagreb
Sascha Rudan hat in Zagreb eine Ausbildung zum Koch absolviert, danach kellnerte er 14 Jahre lang in der internationalen Gastronomie. 1970 kam er nach Deutschland und eröffnete 2004 mit seiner Frau Mira, die nach wie vor als Küchenchefin fungiert, das Restaurant „Sascha’s am Hasengarten“ in der Siegener Oberstadt. 2015 war erstmal Schluss – allerdings nicht lange. Sascha Rudan fehlten seine Gäste. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mit Leib und Seele Gastronom bin. Viele Freunde und ehemalige Gäste sind regelmäßig an mich herangetreten mit der Frage: ‘Sascha, wann machst du endlich wieder ein Restaurant auf?’
Wertschätzung für das Gastgewerbe
Drei Monate im Siegerland. Zugegeben, das ist keine lange Zeit, wenn Sie diese Region einmal kennenlernen wollen. Ich, ein gebürtiger Hagener, habe es während meiner Volontärsstation in der Siegener Lokalredaktion dennoch versucht und mir vorgenommen, einmal die Gastronomie-Szene zu entdecken. Denn wo können Sie eine Region und ihre Menschen besser kennenlernen als in Restaurants, Cafés, Eisdielen und Kneipen?
In der Serie „An Tisch und Tresen“ schildere ich meine Eindrücke aus vielen, vielen Besuchen in Siegerländer Gastronomien. Jede Folge ist ein kleiner Guide für die jeweilige Stadt bzw. den Stadtteil. Wie meine Auswahl getroffen habe? Zum einen habe ich Tipps aus unserer Redaktion erhalten, zum anderen haben mir Leserinnen und Leser nach einem Aufruf im Mai ihre Lieblings-Gastronomien per E-Mail verraten. Außerdem haben die Bewertungen in Online-Portalen eine wichtige Rolle gespielt. Die Serie ist jedoch kein allumfassender Gastro-Guide für das Siegerland – dafür ist die Auswahl viel zu groß.
Beeindruckt hat mich bei meinen Gesprächen mit Wirten, Köchen, Kellnern und Konditoren vor allem eines: Mit wie viel Hingabe daran gearbeitet wird, den Gästen etwas Besonderes zu bieten. Aber das Geschäft ist zäher denn je. Innerhalb von zehn Jahren haben 81 Gastro-Betriebe im Kreis Siegen-Wittgenstein geschlossen, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jüngst mit. Ein trauriger Trend, dem wir entgegenwirken sollten. Denn die Siegerländer Gastronomie hat enorm viel zu bieten – das weiß ich nach meinen drei Monaten hier ganz gewiss.
Ende 2017 ergab sich die neue Chance: Die Rudans übernahmen vom Getränkegroßhändler Fritz Wick den Landgasthof „Kochschmiede“ in Wilnsdorf, der seitdem als „Sascha’s Kochschmiede“ firmiert.
Steaks und Schnitzel
In den hellen und puristischen Räumen werden traditionelle deutsche und kroatische Gerichte angeboten. Das Krüstchen „nach Art des Hauses“ gibt es für 12,50 Euro, das 250 Gramm schwere Rumpsteak vom Angusrind kostet 24,50 Euro. „Für die Steaks wird nur argentinisches Rindfleisch verwendet, original südländische Gewürze für die Balkan-Speisen sowie Spanferkel und Lämmer von heimischen Bauern. Damit der frische Geschmack bei allen Speisen voll zur Entfaltung kommt, setzen wir in der Kochschmiede auf Hausgemachtes“, sagt Sascha Rudan.
Adresse: Frankfurter Str. 9, 57234 Wilnsdorf; Kontakt: