Hilchenbach. Der Forstamtsleiter des Kreises ist zu Gast in den Klimawelten und redet über die Zukunft der Wälder im „Klimastress“.

Auf Einladung der Hilchenbacher Grünen hat Diethard Altrogge, Leiter des in Hilchenbach ansässigen Regionalforstamtes Siegen-Wittgenstein, in den KlimaWelten über den Zustand und die Zukunft der Wälder im „Klimastress“ gesprochen. Das Baumsterben gehe nun in bisher unbekannter Geschwindigkeit vonstatten. Keineswegs sei davon nur die Fichte betroffen, sondern auch viele Laubbäume, unter ihnen die heimische Buche.

Der Klimawandel beschere immer neue Jahrhundertsommer mit hohen Temperaturen und langen Trockenperioden, was den Schädlingsbefall der Bäume begünstige. Wie eine Plage ziehen die Borkenkäfer von einem Waldstück zum nächsten und machten dem Wald den Garaus. „Der Wald, wie wir ihn seit Jahrhunderten kennen, stirbt. Zwar wird es andere Wälder auch weiterhin geben, aber wir werden unsere Landschaften schon bald nicht mehr wiedererkennen“, sagte Altrogge. Für den Waldbesitzer sei dies mit enormen Verlusten verbunden.

„Fragen Sie Ihre Kinder“

Auf die Frage, was nun zu tun sei, erklärte Altrogge, dass es kein einfaches Rezept gebe: „Einmal zerstörter Wald ist zunächst unwiederbringlich verloren.“ Ob die Fichte eine Zukunft habe, sei fraglich. Welche aus anderen Regionen der Erde stammenden Baumarten sie ersetzen können, sei noch nicht ausgemacht. „Dabei spielt der naturbelassene, gemischte und strukturreiche Wald eine besondere Rolle. Und auch das Verhältnis von Wild und Wald gehört auf den Prüfstand.“

Die zahlreichen Zuhörer, darunter viele unmittelbar Betroffene, wollten wissen, was angesichts des Waldsterbens zu tun sei. „Fliegen kommt für unsere jüngste Tochter nicht mehr in Frage. Die andere ernährt sich vegetarisch. Sie machen ernst und sie zwingen uns dazu, auch selbst ernst zu machen“, antwortete Altrogge: „Fragen Sie also selbst Ihre Kinder, was zu tun ist - sie werden es Ihnen sagen.“


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